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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Köhler, Ulrich: Ueber den auswärtigen Besitzstand Athens im zweiten Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0290

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BESITZSTAND ATHENS

dung zu Gunsten der alteinheimischen Bevölkerung der Insel
miteewirkt liahen, liisst sich nicht mehr erkennen. Die von
Valerius Antias erwähnten « Schenkungen » an die Athener
sind von dem Friedensvertrag mit Philipp zu trennen und
fallen etwas später in dic Zeit, als die römische Friedenscom-
mission an das schwierige Geschiift ging dic griechischen An-
nelegenheitcn zu ordncn. In den Verhandlungen darüber ha-
hen unzweifelhaft die Athener die Ansprüche auf ihre alten
Besitzungen im aegeischen Meere geltend gemacht. Die Inseln
Imhros und Skyros, die wolil nur ihrer Unbedeutendheit we-
gen in dem Friedensvertrag keine Erwähnung gefunden hat-
ten, wurden ihnen ohne Anstand zurückgcgeben, in Bezug auf
Lnnnos erklärte die Commission vermuthlich an den Bestim-
mungen des vorliegenden Vertrags nichts ändern zu können.
Aber man liess sich wie es scheint schliesslich bereit firiden,
diejcnige griechische Stadt;die am Ende die meisten Ansprü-
chc aufrömische Sympathien hatte, für die nicht beabsichtigte,
grossentheils wolrl nur durch mangelnde Kenntniss der griechi-
sclien Verhältnisse herbeigeführte Verkürzung ihrer Bechte
auf andere Weise zu entschädigen. Die Inscl Paros war unter
den von Philipp occupirten gewesen (Liv. XXXI 15, vgl. c.
31) und nacli dem Wortlaut des Friedensvertrages (Polyb.
XVIII 4 4 [27] 3) zunächst in die Hände der Römer überge-
gangen. Irre ich nicht so ist Paros den Athenern von der Se-
natseommission zum Ersatz für Lemnos angewiesen worden.
Salamis war ihnen, seitdem sie es im J. 229 dem makedoni-
schen Phrurarchen Diogenes mit den übrigen festen Pliitzen
Attikas abgekauft hatten, nicht wieder abhanden gekommen.

Was Delos anlangt, so leiteten die Athener ihre Ansprüche
aus den mythischen Zeiten her. Diese Ansprüche bezogen sich
eigentlich bloss auf den Besitz des Heiligthums des Apollo;
nur vorühergehend im Laufe des archidamischen Krieges war
die Insel mit athenischen Ivleruchen besetzt. Die Vorstand-
schaft des Heiligthums scheinen die Athener in den letzten
Jahrzehnten des 4 ten Jahrhunderts verloren zu hahen, ohne
 
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