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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0309

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

283

Weg beginnt (vgl. Lebouteux bei Beule I Taf. 2.). Wenn wir
die alte Befestio-uno; uns in der zuletzt bezeichneten Weise
denken, so erbalten wir am Thore zur Recliten des Eintreten-
den jenen in der antiken Befestigungskunst so beliebten Vor-

wclche der Statue als ßasis dienen konnte. Es fragt sich nur, ob die Reihenfolge
der Beschreibung bei Pausanias jener Annahme nicht widerspricht: 1; 81 -criv
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xrjv üaooov adxrjv rjdrj xrjV I; axpo^oXtv 'Epp.r|V xat Xatptxa; x.x.X. Mit der
Erwsehnung der £ao8o? ptta tritt Pausanias in den Bereich des Burgaufganges,
etwTa an der Nordwestecke der Nikehastion, am Fusse der zu seiner Zeit
vielleicht schon existierenden grosscn Marmortreppe. Denken wir ihn uns nun
sofort zu den Propyläen hinaufsteigend, so ergibt sich die seltsame Reihenfolge:
Propyläenhalle, Reiter, Niketempel, Pinakothek, Fünfthorwand. Aber Pausa-
bias erwähnt von denPropyläen — trotz Schubart in den Jahrbüchern f. Philol.
1874 S. 27 — zunächst nichts als die Decke. Denn nur von dieser gilt das pi-
yE0o; xSv XtOwv — und zwar in ganz ungewoehnlichem Masse, da es sicli um
Spannweiten von ungefähr 6 ’/2 Meter handelt — während der übrige Bau
durchaus keine besondere Grcesse der Werkstücke aufweist. Alsomuss aucli der
xoap.o; sich auf die Decke beziehen, deren an der südlichen Burgmauer zusam-
mengestellte gemalten Felder nocli heutzutage trotz der verblichenen Farben
die Bewunderung der Beschauer erregen (Penrose Ta1*. 25; vgl, Desbuisson bei
Beule t, 182 f.). Es ist demnach ein Subjectswechsel von den nponuXata
zur opotprj eingetreten ; da die oben angewandte stärkere Interpunction hinter ’iyzi
dies Sachverhältnis kaum genügend klar machen würde, so vcrmuthe ich dass
vor xat ein rj einzufügen ist, das ja hinter e'/_ei gar leicht verloren gehen konnte.
Die Decke bot sich nun aber den aufwärts gericliteten Blicken des Pausanias
schon beim Hinaufsteigen dar, xvo er der Farbenpracht der weitgespannten
Felderdecke im Rellexlicht des weissen Marmorfussbodens ansiclitig ward;
leicht mocgen wir uns denken, dass die Ciceroni keinen Moment versäumten
um auf diesen Effect hinzuweisen. Dann erst kommen die Reiterstatuen auf je-
nen Vorsprüngen an die Reihe; darauf steigt Pausanias über die kleine Treppe
(Schoene bci Kekule Balustrade S. 44 f.) zum Niketempel, gcht dann— am na-
türlichsten und seiner Methode am besten entsprechend durch den Südflügel und
quer durch die Mittelhalle der Propvläen — zur Bilderhalle, um endlich die
Mittelhalle in andrer Richtung kreuzend, zu der Wand mit den fiinf Thüren
(£aoSo; aSxrj) und weiter zur Osthalle zu gelangen. Ist dies wirklich der Gang
des Pausanias gewesen, so ist Wachsmuths Ansetzung des Charitenheilig-
thums im Südflügel der Propyläen (Stadt Athen I, 135 ff.) damit unvereinbar.
Mir scheint letzterer wesentlich eine Vorhalle des Nikeheiligthums, eine Ver-
bindung desselben mit der Burg, gcwesen zu sein.
 
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