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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0325

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

299

wähnt. Die Zeiclmung No. 6 auf Taf. XVI zeigt die drei —-
nicht zwei — Spuren auf der Oberfläche, auf welche ich be-
reits bull. 1860 S. 113 hinwies. Die beiden Löcher links und
rechts sind bis zu etwa 0.06 M. Tiefe ziemlich derb ausge-
hauen, das mittelste dagegen ist sorgfältiger gearbeitet und
bis zu 0.12 M. eingetieft. Es war zur Aufnahme eines Bron-
zezapfens bestimmt, dessen unterstes Stück ich noch darin
vorfand. Dieses ist 0.027 M. lang und 0.005 M. im Quadrat
stark; an seinem oberen Ende, wo es abgebrochen ist, ward
es einst wenigstens nach zwei Seiten etwas breiter. Ob ein so
diinner Zapfen geeignet war eine, nach der Höhe der Basis (1.
18 M.) zu schliessen, doch nicht ganz kleine Statue zu befes-
tigen, und ob die Spuren überhauptfür eine solche besonders
geeignet sind, mögen Andere entscheiden; ich habe mich da-
mals absichtlichdesallgemeinerenAusdrucksAnathembedient.
Weshalb ich aber in den Spuren eine Bestätigung dafür fand,
dass der Hephästos die Vorderseite der Basis einnehme, wird
jetzt klar sein (vgl. Welcker S. 101). Gegen Friederichs
Zweifel in Betreff des Dionysos (Bausteine No. 63) verweise
ich auf die Abbildungen, welche deutlich zeigen dass der
lange Stab oberhalb der Hand sich nicht gradlinig verlän-
gert sondern allmählich etwas verbreitert, worin ich eben den
Uebergang zuin Laubknaufe des Thyrsos erkannte. Bötticher
erklärt es für den Ansatz von Poseidons Dreizack. Irre ich
nicht so müssten von einem solchen Geräthe noch weitere
Theile auf dem Grunde sichtbar werden; auch ist in archaisehen
und archaistischen Reliefs eine solche allmähliche Verstär-
kung des oberen Stabendes am Dreizack selten; mir ist nur
das eine Beispiel des späten capitolinischen Puteal bekannt
(am besten bei Overbeck Kunstmyth. Atlas Taf. 12, 12). Mit
dem Poseidon fällt Böttichers Deutung auf die die Zeusbasis
umgebenden übrigen Burggötter; dann würden auch ver-
muthlich alle vier Götter die gleiche Richtung einhalten, nicht
Hephästos den anderen entgegen gelien (vgl. rnem. dell’ Inst.
II, 202).
 
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