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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0328

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

dass nacli Versetzung jeder einzelnen Quaderschicht die ah«
gefallenen Felssplitter aussen hingebreitet und Erde dariiber
geschüttet ward (Letzteres zum Schutz der nackten Füsse der
Arbeiter), wodurch man die Ahfälle beseitigte und zugleich
die Quadern der folgenden Schicht leichter an ihren Platz
bringen konnte. Von der sechsten Schicht an treten zu den
hisherigen beiden Lagen nocli die beim Behauen der Quadern
selbst entstandenen Abfälle von Poros hinzu, erst in weit hö*
heren Lagen aueh Marmorspiitter (Ross), von denen gleich die
Rede sein wird.

Es erhellt aus diesem Befunde, dass diese schichtenweise
Aufschüttung ihrem Hauptbestande nach so alt ist ivie der vor-
perikleische Tempel, d. h. sicher dem sechsten Jahrhundert,
wahrscheinlich der pisistratischen Zeit, angehört. Sie konnte
sich aher unmöglich halten, wenn sie nicht durch ein festes
Widerlaser eestützt ward. Dies konnte nur der Felsen der

o o

Akropolis selbst oder eine Futtermauer bilden. Nach der
Zeichnung bei Ross (Taf. 5, 4), welche einen Durchschnitt
des Erdreichs von der Südostecke des Tempels bis an die
Burgmauer darstellt, sollte man denken, dass der natürliche
Fels hier lioch genug reichte um als Widerlager zu dienen;
seine höchsten Stellen würden danach nur etwa 7 M. tiefer
liegen als der Beginn der Marmorstufen des Parthenon.
Aliein dies kann nur eine Annahme, und zwar eine falsche,
sein, denn Photographien weisen aus dass die Höhe der Burg-
mauer an jener Stelle vom Felsboden an bis zum oberen
Rande der Brustwehr, welcher mit dem unteren Rande jener
Tempelstufen ungefähr in gleicher Höhe liegt, so hoch ist wie
nur an irgend einer Stelleder Siidseite, d. h. ein und zwanzig
Meter (6G Fuss) beträgt (Bötticher a. a. 0.)! Daraus folgt dass
diese Mauer, wenigstens in ihren unteren Theilen, minde-
stens so alt wie jene Aufschüttung und der vorperikleiscJie
Tempel sein muss, also nicht erst von Kimon aufgeführt sein
kann. Was aber von dieser Stelle gilt, istgewis auf die ganze
Süd-, und damit aucli die Ostmauer der Burg auszudelinen.

Die kimonische Mauer war also keine ganz neue Anlage,
 
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