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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0337

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DIE AUSGRABUNGEN IN MYKENE

311

tlior zii, liier etwa 50 Fuss entfernt ötYnet sicli ein schmaler
Durchgang, indem beide Arme des Steinringes nach aussen
umbiegen und durch Querplatten geschlossen werden. Die
aus grauem Muschelkalk rechteckig behauenen Steine liegen
hochkantig theils auf dem natürlichen Felsen, theils, wo
dieser felilt (am süd - westlichen Halbrund), auf einer Un-
termauerung. Den Zwischenraum beider Kreise deckten ho-
rizorial darübergelegte Platten von gleicher Grösse, die sicli
theih noch darauf befmden tlieils an den Klammerspuren
nachveisbar sind. Das Innere dieses Umganges war mit
Schutt angefüllt, in dem sich hesonders viele Idole aus Terra-
cotta fanden. Ueher den Zweck der ganzen Anlage wage
ich n<)ch keine bestimmte Vermuthunff. Vielleic-ht wird man

O

geneiit sein, sie mit einer Wasserleitung in Verbindung zu
bringtn, deren Iteste vom Hauptthore her in dieser Richtung
verlatfen. Was sollte aher wolil ein Kanal von dieser Form
und Abgeschlossenheit? Zudem scheint eine Beziehung auf
de Funde innerhalb der eingeschlossenen Kreisfläche unab-
veislich. Hier nämiich fanden sich unter und neben Stein-
patten von gleicher Beschaffenheit und Form 5 Gräber, de-
rm Inhalt erst in einer weiteren Tiefe von 5 Metern völlig zu
r'age kam. Unter den erwähnten Grabsteinen, die tlieils rei-
lenweise zu je 3 und 4, aber in gewissen Zwisehenräumen
mfrecht standen, theils in horizontaler Lage nebst einem am
Vopfende aufgerichteten gefunden wurden, tragen einige der
ersteren die alterthümlichen Reliefdarstellungen, auf welche
ich unten näher eingehen werde.

Die Gräber sind in das harte Erdreich oder in den Felsen
selbst hineingetrieben ; ihre Länge beträgt durchschnittlich G
Meter und mehr, die Breite 3 Meter; nur eins ist von ge-
ringeren Dimensionen. Die andern liegen, soviel ich sah, zu
zweien neben einander und sind von Norden nacli Süden
gerichtet, während die Körper der Begrabenen, deren jedes
mehrere, meist 3, beherbergte, parallel den Schmalseiten, also
von West nach Ost im Abstande von je einem Meter lagen.
Die darüber befindliche Erdschicht enthielt hier und da
 
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