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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0339

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DIE AUSGRABUNGEN IN MYKENE

313

Hauses » in der südlichsten Ecke dieser kleineren Burgfiäche,
also Yom Löwenthor aus gerechnet hinter dem Peribolos der
parallelen Steinkreise. Es ist ein Complex von 5 ansehnlichen
Gemächern, deren Mauern ca. 7 Meter unter den bisherigen
Boden hinabgehen. In dieser Tiefe sind die Räume durch
niedrige Durchgänge in Verbindung gesetzt. Die Wände
zeigten theilweise noch einen Ueberzug aus Tlion und sind
aus unregelmässigen Steinen aufgemauert. Hier wurden einige
der wichtigsten Funde an geschnittenen Steinen und Vasen-
fragmenten gemacht, auf die ich noch zurückkomme.

Die zahllosen Gegenstände aus Thon, Figürchen und Ge-
fässe resp. Gefässscherben fanden sich nicht bloss in dem
Erdreich der Gräber, sondern in allen Tiefen und auf dem
ganzen Ausgrabungsterrain zerstreut. Diese Funde sind auf
der Stätte von Mykene nicht neu. Schon Dodwell spricht von
den überall zerstreuten Fragmenten aus gelbem Thon mit
Zickzack- und Kreislinien; publicirt sind einzelne Stücke.
z. B. bei Raoul-Ilochette, Mem. d’arch. comp. pl. IX und von
Conze in seinen Untersuchungen berücksichtigt (Anfänge d.
griech. Kunst 1870 p. 12. s. aucli Birch « Ancient pottery »
p. 180.) Das Lehrreiche der Schliemann’schen Funde liegt
also vorzugsweise in der Massenhaftigkeit des sorgfältig auf-
gelesenen Materials. Sie berechtigt uns zu der Voraussetzung,
hier den ganzen Inhalt der üblichen Decorationsformen er-
schöpft zu finden und weist uns um so nachdrücklicher auf
die eng begrenzte Epoche hin, der diese Gefässe fast ohne
Ausnahme angehören. Von der sogenannten korinthischen Gat-
tungen mit orientalischen Thierbildungen erinnere ich mich
keines Beispiels ; unter den wenigen Fragmenten mit schwar-
zem Firniss ohne Darstellungen fmdet sich ein Stück mit der
eingekratzten Inschrift « ToBEBoo£EM[I]» die jedenfalls
noch vor Zerstörung der Stadt durch die Argiver (468) fällt.
Sie ist in der obern Erdschicht der Akropolis (2 Meter tief)
gefunden und dient jedenfalls mit dazu, die ganze Klasse der
auf gelbem Grunde decorirten Gefässe chronologisch um ein
Bedeutendes hinaufzurücken, während andrerseits für diesel-
 
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