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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0343

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DIE AUSGRABMGEN IN MYKENE

317

kam endlich eine Anzahl jener kegelförmigen kleinen Pyra-
miden zum Vorschein, die man jetzt wohl richtig als Weber-
gewichte bezeichnet.

Die Reliefplatten, welche wir geradezu als Grabstelen he-
zeichnen dürfen, sind sowohl an und für sich, als auch zur
richtigen Beurtheilung der übrigen Gräberfunde, von denen
sie nicht getrennt werden können, von grosser Wichtigkeit.
Die vier besser erhaltenen sind durchschnittlich ein Meter
breit und bis zu 1,50 hoch. Sie bestehen aus demselben,
vielleicht etwas feineren Muschelkalk, wie die Platten des
kreisförmigen Peribolos. llire rechteckige Form war, w ie es
scheint, am oberen Rande abgerundet; die selir flachen und
verwitterten Reliefs sind in mehrere horizontale oder verticale
Felder getheilt. Ich gebe zunächst eine kurze Beschreibung:
1.) Am Rande eigenthümliches Ornament aus geschwungenen
Linien. Darstellung in zwrei Reihen über einander ohne Ab-
grenzung. Oben: Lenker mit Viergespann in vollem Laufe
nach rechts, unter den Pferden wie es scheint ein liegender
Krieger vom Schilde gedeckt. Darunter: Ein Löwe (?) der ein
Stück Wild (Reh oder Hirsch,) verfolgt. 2.) Die untere Hälfte
eingenommen von vierfach combinirten, mit einander ver-
bundenen Spiralen und Voluten. Darüber: Mann aufWagen,
der von einem Pferde gezogen wird; vor diesem eilt rück-
blickend eine zweite männliche Figur mit kurzem Schwerte
in der Hand. 3.) Aehnliche Darstellung. Der untere Theil wird
von zwei grossen Kreisen eingenommen, innerhalb deren sich
wieder Volutenornamente zusammenschliessen. Vor dem Ein-
spänner des darüber befindlichen Feldes eilt eine Figur mit
undeutlichem langen Gegenstande, vielleicht einer Lanze.

Pferde und Wagenlenker wiederholen sich auch auf kleine-
ren Bruchstücken. Auf einem Fragment erscheinen Vorder-
theile von Pferden übereinander. Besondere Aufmerksamkeit
verdient schon die Ornamentik, welche hier eine so hervor-
ragende Rolle spielt. Auf dem Zierrath der Gefässe scheint sie
in Mykene ganz ähnlieh nicht vorzukommen; eher schon
lässt sie sich mit der Decoration jener Fragmente vergleichen,
 
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