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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0350

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DIE AUSGRABÜNGEN IN MYKENE

finden wir ilin in Gravirung auf einem von drei halb kanti-
gen lialb gerundeten Gegenstiinden von massivem Gold, die
den Scliiebern an unsern Ubrketten nielit unähnlich sehen und
der Länge nacli fein durchbohrt sind. Daszweite dieser merk-
würdigen Stücke zeigt einen nackten Mann (mit Schwert wie
es scheint) im Löwenkampf, das dritte zwei mit Lanzen
kämpfende Krieger. Die männlichen Gestalten sind liager und
anatomisch gegliedert, in den Thierbildungen findet sicli nach
einer freundlichen Mittheilung, die ich Herrn Postolakka ver-
danke, auffailende Aehnlichkeit mit asiatischen Münzen, von
denen sich nur sagen lässt, dass sie niclit über das 7 te vor-
christliche Jahrhundert hinabgehen.

Ganz besonders charakteristisch und häufis ist die Verbin-

O

dung je zweier Tliiere, deren Vorderlheil einander zugekehrt
und bei den Vierfüsslern aufserichtet ist. So, irre ich niclit in
7 Repliken, zwei katzenartige Thiere, Löwen oder Panther
mit aufgerichteten Schwänzen. Auch hier fmde icli keine pas-
sendere Analogie als eine lykische Silbermünze, die Curtius
in der Scbrift « über Wappengebrauch und Wappenstil im
griechischen Alterthum » (nacli Imlioof Choix V, 155) unter
N° 8 der Tafel mittheilt. Ebenso fmden sich (11?) Paare von
Ilirschen mit verzweigtem Geweih und andere der erwähnten
Tliiere. Als Basis dient meist eine Art Palmette. Aucli Vögel
kommen in dieser Zusammenstellung vor : zwei Schwäne (?)
einander zugekehrt, eine Composition, die ich ganz ent-
sprechend auch aufeinem in Mykene gefundenen Vasenfrag-
mente sah. Dazu 5 Doppeladler, die auf manche Beschauer
einen ganz modernen Eindruck gemacht haben, aber ähnlich
sicli auch in asiatischen lleliefs und geschnittenen Steinen nach-
weisen lassen (vgl. Curtius a. a. 0. Tf. N° 15; dazu S. 82).

Von mensclilichen Figuren findet sich lihnlich gearbeitet
das kleine rohe Bild einer Frau in Vorderansicht, mehrere
Repliken, deren Gewand von den Hiiften abwärts palmet-
tenartig stilisirt ist. Zweimal fmdet sich eine (weibliche?) Ge-
stalt en face, auf deren Kopf eine Taube sitzt; auf den Schultern
der einen befindet sich gleichfalls noch je eine Taube, die im
 
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