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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0351

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DIE AüSGRABUNGEN IN MYKENE

325

Flime beorriffen scheint. Die bei andern Reliefs concave Riick-

o o

seite ist in den beiden letzten Fällen mit einer angelötheten,
den Umrissen folgenden Platte bedeckt. Bei diesen Figürchen,
die nichts assyrisches haben, kann ich mich nicht enthalten
an phönikischen Einfluss zu denken.

Zu den auffallendsten Bestandtheilen der Gräberfunde ge-
hören die 5 Goldmasken, welche die Gesichter der Todten be-
deckten. Ich vveiss nicht, ob darin einbegriffen ist ein einfach
dünnes Goldblatt, das wie mit der Scheere ausgeschnittene
Augen zeigt. Die übrigen Masken sind aus starkem Material
getrieben und zwar zeigt die besterhaltene starre regelmässig
zugeschnittene « byzantinische » Ziige, eine andere dagegen
ein breites, volles Gesicht mit etwas schrägen Augen, abste-
henden Ohren und seltsamerweise Schnurr- und Knebel-
bart. Dieser Typus wird vielleicht später ethnologische An-
haltspunkte geben; rein griechisch scheint er nicbt zu sein.
Da ich hier jedoch nicht mehr aus Autopsie urtheile, bleibt
mir nur übrig hervorzuheben, dass diese Yerwendung von
Masken in Alterthum nicht vereinzelt dasteht. Bei Kertsch
wurde die portraithafte Goldmaske einer Frau gefunden:
Bull. dell’ Inst. 1844 p. 83; publicirt Antiqu. du Bosph.
Cimm. Pl. I. Ebenda wird citirt eine Goldmaske aus Olbia.
Silbermasken sind, wie ich durch miindliclie Mittheilung
erfahre , in Unteritalien gefunden (Masken aus Holz auf
ägyptischen Mumien s. Caylus, Recueil d’antiq. I, 41. Pl.
XI. — Bronzemaske aus Nola: Tischbein, Rec. de grav. II T.
1. Ebenda erwähnt: Eisenmaske aus einem Grabe von Sta,
Agata de’ Goti).

In unserem Falle ist es aber mit den Masken niclit abge-
than; sie müssen mit den 3-4 goldenen Brustbekleidungen
(verschieden von den oben bescliriebenen Gürteln) und mit
dem ebenso oft vertretenen « goldenen Schmuck von Bein-
schienen » (während diese sich garnicht vorfanden) zusammen-
gehalten werden, woraus sicli ergiebt, dass letztere nur als
Fortsetzung von ersteren zu betrachten sind nnd somit ein-
zelne Körper mit Gold gewissermassen zugedeckt waren. An
 
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