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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Milchhöfer, Arthur: Die Ausgrabungen in Mykene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0352

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326

DIE AUSGRABUNGEN IN MYKENE

der einen Brustplatte werden auch Yerzierungen erwähnt,
docli ist diese in den Dimensionen grösser als die reichorna-
mentirten « Pettorali » in asiatischem Stil, welche wir aus
dem caeretaner Grahe Uegulini-Galassi (Mus. Greg. I, 82), aus
dern Grabe des Kriegers zu Corneto (Mon. deli’ Inst. X, Xb, 2)
und einem neuen Funde aus Palestrina kennen.

Was endlich die Werke der Kleinkunst anlangt, so ist zu
heachten, dass sicli innerhalb der Gräber durchaus keine Mün-
zen, weder ans älterer noch aus später Zeit gefunden haben.
Dagegen kommen geschnittene Steine und Cyiinder sowie
Ringe mit Gravirungen vor. Meist sind Thiere dargestellt:
2 säugende Kühe einander gegenüber, in Bergkristall, der
schönste Fund dieser Gattung, aus dem aufgedeckten Hause
herrührend; ein lleii von einer Lanze durchbohrt zusam-
mensinkend; aber auch einmal Kampfscenen, einmal 2 sicli
zugekehrt sitzende Frauen. Der Stil ist durchaus archaisch.
Ausser kleinen Schmucksachen (meist durchlöchert und zum
Aneinanderreihen bestimmt) aus Knochen, Bernstein, Achat
und einer dunkelen Glasmasse fand sicli auch ein kleiner
Porpliyrstein mit 15 vertieften Mustern auf zwei Seiten, ein
anderer mit solchen auf allen G Seiten vertheilt. Theilweise
sclieint man das dünne Metall für Schmucksachen darauf
gepresst oder gehämmert zu haben, tlieils wurde auch darin
gegossen, wie kleine schneckenförmige Pyramiden aus dunkler
Masse (Schmelz) zeigen, welche in die eine Form genau hinein-
passen. Nocli bleiben zwei Gattungen von Gegenständen zu
erwähnen. Erstens die anfangs für Scepter gehaltenen Stäbe
mit krystallenem Gritf. Letzterer besteht bei einem derselben
aus einem kürbissförmigen gereiften Knauf von Bergkrystall
(ca. 6 Cnt. Durchmesser), das andere Mal aus 2 kleineren
koniscli geformten Stücken, in die der ca. 20 C. lange Bron-
zestab eingebohrt ist. Der letztere spitzt sich am andern Ende
nadelartig zu. Nocli länger ist er am ersten Griff und zeigt an
der Spitze einen Knopf. Trotz ihrer Schwere machten diese
Gegenstände auf mich und Andere den Eindruck von grossen
Nadeln zu netzartiger Handarbeit; auch die andern in dem-
 
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