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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 1
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0041

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ZUR PER1EGESE DER AKROPOLIS

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auf das Jahr 306) und Apollodor (3, 14, 12) wissen, dass der
alte Oelbaum sich im Pandroseion befand, so ist es klar dass
mit § 2 7TEpt 3s -r?i; x. T. k. die Poiiascella verlassen und
das Pandroseion betreten ist; daran schliesst sich dann etwas
später wiederum ganz natürlich die Erwähnung des nav^oceu
vxo$ an.
Versuchen wir nun diese Dreitheilung auf die erhaltenen
Reste und den daraus erkennbaren Grundplan des ganzen
Gebäudes anzuwenden. Dazu bedarf es eines festen Ausgangs-
punktes. Am sichersten zu bestimmen ist innerhalb des Ge-
bäudes die Poiiascella, der unbestritten wichtigste und heiligste
Theil TOU VEM TOO TTOkS',, EV m TO RO/KLOV Ryxku.X
7/^cr. 1, 322, 1). Für ihre Lage will ich weder die
aus Cassius Dio (54, 7) bekannte Stellung des Athenabildes
gegen Sonnenaufgang, noch die allgemeine, auf Athenatem-
pel wohl ausnahmslos zutreffende Regel der Orientierung ge-
gen Osten, nach Nissens Theorie der Tempelorientierung nach
dem Sonnenaufgänge am Gründungs- und Hauptfesttage des
Tempels ^ geltend machen, weil gegen alle diese Argumente
sich mancherlei Einwendungen Vorbringen lassen. Ent-
scheidend scheinen mir zwei Gründe, ein baulicher und ein
inschriftlicher. Von den drei Vorhallen (Tr^ooTXTEn) des ganzen
Gebäudes nimmt allein die östliche eine ganze Tempelfronte,
und zwar eine Schmalseite, ein und bezeichnet dadurch
deutlich die Hauptseite, während die nördliche und die süd-
liche Vorhalle und ßy* ganz an dem westlichen Ende je
einer Langseite vorspringen; jene ist überdies noch ein Stück
über die Langseite des Tempels hinaus gegen Westen vorge-
schoben, diese hat ihren Eingang nicht von vorn sondern von
der östlichen Seite her. Beide letztgenannten Eingänge führen
zu dem westlichsten Theile des Gebäudes Wäre dies die
Poiiascella oder ein Vorraum derselben, so würde der natür-

* Nissen das Templum S.. 180 f. 230 f. Nissen crmittcR aus der Orientierung
(267° 30') das Gründungsdatum des 3t März oder 25 September;, er bemerkt
aber selbst dass keins der grossen Poliasfeste zu diesen Daten stimmt.
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