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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 1
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Curtius, Ernst: Kybelerelief von der ionischen Küste
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0072

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Kybelerebef von der ionischen Kü&te.
(Hierzu Tat. HL)
Das Relief, nach einer Zeichnung, weiche Herr Ludwig
Otto in Originalgrösse ausgeführt hat, in Lichtdruck heinahe-
um die Hälfte verkleinert, ist im Besitz S. E. des Kais, Rus-
sischen Gesandten Herrn von Saburoff und mir von ihm freund-
lichst zur Veröffentlichung überlassen. Es ist in feinstem
Thon mit grosser Sorgfalt modellirt; die dünne Platte ist an
mehreren Stellen gebrochen: ein Bruch geht quer durch den
Kopf der sitzenden Göttin, ein zweiter durch den Löwen und
den Körper der Göttin, doch fehlt nichts Wesentliches. Aus-
gehrochen ist nur ein Stück in der Mitte des unteren Thier-
frieses und ein Theil des Hintergrundes zwischen dem Thron-
sessel und dem stehenden Knaben. Sonst ist das ganze Bild
vollkommen erhalten; auch die Gewandfalten und die Hohl-
kehlen der Säulen sind in voller Schärfe vorhanden. Das Relief
war ganz mit Farbe bekleidet. Vergoldet waren alle vorsprin-
genden Theile des Giebels, während die innere Wandfläche
des Dreiecks blau war; vom Architrav war der obere Streifen
blau, der untere vergoldet wie die Säulen. Der Hintergrund
zwischen den Säulen, von dem sich die beiden Rosen golden
abboben, war blau. Am Körper des Löwen linden sich Spuren
von gelb. An der Göttin zeigen die unbekleideten Theile einen
rüthlichen Fleischton; noch lebhafter bei dem Knaben, dessen
Haar eine besondere Färbung hatte. Das Untergewand der
Frau war weiss, das Obergewand rosa. Die Reliefgestalten
rechts und links von den Säulen hatten einen blauen Hin-
tergrund. Der Thierfries unten hat jetzt die natürliche Thon-
farbe, doch zeigen sich Ueberreste eines feinen weissen Ue-
berzugs, welcher die bunten Farben trug.
 
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