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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 1
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Curtius, Ernst: Das Asty von Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0077

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Das Asty von Athen.
ATT-j war nach Diodoros I 28 ein den Athenern eigen-
tümlicher Ausdruck., indem er hei ihnen die Bedeutung eines
topographischen Eigennamens annahm. Dieser Name hat eine
Geschichte. Denn nachdem sich im Peiraieus eine Stadt ent-
wickelt hatte, welche, mit Athen eng verbunden, dennoch
etwas wesentlich Verschiedenes war, gewöhnte man sich die
Oberstadt Asty zu nennen. Dieser Sprachgebrauch ist der
schon zur Zeit des Aristoteles herrschende gewesen und ist
aus den Büchern der Peripatetiker in die lateinischen Schrift-
steller übergegangen. So bezeichnet aastu)) hei Nepos im Alcib.
6 und hei Vitruv. VIII 3, 6 die Oberstadt im Gegensatz zum
Hafen-Athen. Dieser Sprachgebrauch kann aber unmöglich
der ursprüngliche sein. Das beweist schon das Wort -npoxc-rsLov.
Aus demselben geht zweifellos hervor, dass KG-ru einmal den
städtisch bewohnten Boden von Athen im Gegensatz zu der
umliegenden Landschaft bezeichnet hat. Dasselbe beweist der
Unterschied, welcher zwischen den athenischen Festen ge-
macht ward, je nachdem sie ev Kcies oder ev xypot; gefeiert
wurden. Darnach kann ursprünglich nichts Anderes ge-
wesen sein, als der Stadtkern, die city von Athen oder Alt-
stadt, und für die Geschichte von Athen gibt es nichts
Wichtigeres, als die topographische Feststellung dieses Stadt-
theils.
Um hierüber zur Klarheit zu kommen, scheint mir der Brief
des ((Diogenes)) in den Epistolographi Graeci ed. Hercher p. 244
von Bedeutung zu sein. Es wird darin von Sokrates erzählt,
dass er über die zwei zur Glückseligkeit führenden Wege ge-
handelt habe. Um dies anschaulicher zu machen, habe So-
krates seine Tugendlehre in die Form der Ortsperiegese einge-
kleidet. Er führt nämlich die Zuhörer, mit denen er in Athen
 
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