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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI issue:
Heft 2
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0128

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

oder Haken die von Herodot erwähnten Mauern und die Erin-
nerung an die hier aufgehängten Ketten wiedergefunden zu
haben. Allein es ist ungewis, ob jene älteren Propyläen über-
haupt eine solche Halle hatten. Wer kann diese ferner in dem
psyxpov verstehen, wenn die Propyläen nicht genannt sind?
Wie kann jene Wand xvTlovToSgsyxpou genannt werden?
Dazu kommt, dass die Stelle sicher nach Errichtung der peri-
kleischen Propyläen geschrieben ist, wie zuletzt noch aus
Kirchhoffs Untersuchungen (Abh. der Berl. Akad. 1868 S. 18
ff.) mit voller Gewisheit sich ergeben hat. Aber auch die
Westhalle des perikleischen Baues — was Boss als zweite
Möglichkeit ansetzt — lässt sich wegen der letzten beiden der
oben angeführten Gründe nicht verstehen ; überdies ward mit
Vollendung der Propyläen jener Mauerrest ohne allen Zweifel
zugeschüttet.
Wohl die verbreitetste Ansicht erblickt in unserem psyxpov
ec7?spy)v Tsvpxppsvov den Westraum des Parthenon.
Kirchhoff z. B. (Monatsber. d. Berl. Akad. 1869 S. 412)
stellt dies als selbstverständlich hin. Als Vertheidiger dieser
Ansicht ist namentlich Bötticher aufgetreten, der Philol.
XVH, 577 Anm. meint, psyxpov müsse den ganzen Tempel,
nicht bloss den Opisthodom bezeichnen. Offenbar übersah er
den Zusatz 7rpo$ ECTrepTiv TSTpxgpsvov, oder er misverstand ihn,
wie auch Philol. XXI, 57 f., wo er die Worte K gegenüber
der Abendseite des Megaron)) übersetzt, anstatt K gegenüberdem
gegen Abend gewendeten Megaron D. Das Megaron soll hier
also der perikleische Parthenon sein, die <x Mauer gegenüber
demselben D die das Brauronion vom Bezirk der Athena Nike
trennende Polygonmauer, welche demzufolge auch noch nach
Errichtung der perikleischen Propyläen theilweise in ur-
sprünglicher Höhe bestanden und den Boden des Brau-
ronion überragt habe, damit eben an ihrer inneren oder
Ostseite Ketten hängen konnten; erst nach Spons Besuch
(1676) sei dies obere Stück gefallen. Was Bötticher von der
Mauer vermuthet, ist nicht gradezu unmöglich, aber nicht
eben wahrscheinlich; denn da die Südostecke des Südflügels
 
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