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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Ziller, Ernst: Untersuchungen über die antiken Wasserleitungen Athens
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0137

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WASSERLEITUNGEN ATHENS

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63 Metern Luftschachte stehen. Sieben der letzteren (Taf. VII
%) folgen in dieser Regelmässigkeit auf einander. Dann
kommt eine etwa 300 Meter lange Strecke , auf der die
Schachte noch verdeckt und desshalb unsichtbar sind. Hierauf
folgen 2 Schachte auf der rechten Seite des Flusses; ein Be-
weis^, dass der Canal das Flussbett gekreuzt hat. Von hier ab
ist auf eine lange Strecke nichts von der Wasserleitung zu
sehen. Erst in der Nähe des Kalkofens trifft man wieder im
Flussbette einen Luftschacht an. Weiter hin ist der Canal an
zwei Stellen geöffnet, so dass man ihn bis in die Ebene
hinunter verfolgen kann, wo das Wasser endlich zu Tage
fliesst und nach den zwischen Athen und Piräus liegenden
Weingärten geleitet wird.
Im Alterthume wurde das Flusswasser natürlich nicht in
die Luftschachte eingeführt, was eine Versandung des Ca-
nals mit sich bringt, sondern es waren dieselben sorgfältig
geschlossen, und nur das durch das Flussbett ßltrirte Wasser
konnte eindringen. Bei einer solchen Anlage braucht der
Anfang der Wasserleitung gar keine Quelle zu haben, denn
die ganze unter dem Flussbett hingehende Strecke ist als
Quelle aufzufassen, und erst da wo der Canal das Flussbett
verlässt — nämlich in der Nähe des Kalkofens — beginnt im
eigentlichen Sinne die Leitung.
Dass man ein so kostspieliges Werk nicht für die Bewäs-
serung der Ländereien der Ebene angelegt haben kann,
welche durch eine Wehranlage im Flussbette des Ilissos ja so
leicht zu bewerkstelligen gewesen wäre, leuchtet bald ein.
Wohin soll also diese Leitung das Wasser geführt haben?
Wir meinen nach dem wasserarmen Piräus, und zwar
zwischen den langen Mauern hin, welche die hier zu Tage
tretende Leitung vor feindlicher Zerstörung schützten, und
ein Abschneiden des Trinkwassers erschwerten. Diese An-
nahme wird noch durch den Umstand gestützt, dass die
Leitung an der betreifenden Stelle grade ihre Richtung nach
dem Mauerzwischenraume nimmt.
Es könnte sonach die Erbauung dieser Wasserleitung, der
 
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