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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Ziller, Ernst: Untersuchungen über die antiken Wasserleitungen Athens
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0156

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DIE ANTIKEN

Leim Brunnenbau in einem Gehöfte links an der vom Militär-
hospital nach Phaleron führenden Strasse zum Vorschein ge-
kommen. Geht man 3,00 Meter in dem 0,80 breiten und 1,75
Meter hohen Canafe hin, so sieht man den Luftschacht,
weicher von oben einmündet. Der Schacht ist aber verschüt-
tet. Der Canal ist mit sehr hart gewordener Erde und Schutt
bis oben herauf verschlammt, so dass man ihn ohne Ausgra-
bung nicht weiter verfolgen kann. Eine solche hatte ich vor
mehreren Jahren angefangen, musste sie aber bald wieder
aufgeben, da der Besitzer des Brunnens eine sehr hohe Geld-
entschädigung verlangte. Der Canal zeichnet sich durch seine
Grösse sowohl als auch die äusserst saubere Bearbeitung
des Felsens ans. Es wäre nicht unmöglich, dass wir es hier
mit dem Abzugscanale zu tliun hätten, welcher die zwei
Canäle aufnahm, die von der Akropolis herkommen. Der eine
führte das Begenwasser aus dem Xuschauerraume des Dio-
nysostheaters; dieser Canal läuft in Halbkreisform um die
Orchestra und entweicht dann östlich durch das Scenengebäude.
Der andere Canal kommt von dem Asklepieion herunter und
berührt das Dionysostheater an der Westseite, woselbst noch
ein von Westen kommender Abzugscanal zu sehen ist.—
Die auf Taf. IX dargestellte Anlage an der Westseite des
Lykabettos unmittelbar hinter dem Froschmaule hat man
längere Zeit für eine bedeutende Wasserleitung gehalten, da
sie von aussen einen mächtigen Eindruck macht. Ich habe sie
im Jahre 1869 untersucht und gefunden, dass der Canal nur
11 Meter in den Felsen hineingetrieben ist, wo am Ende sich
links eine kleine Kammer anschliesst. Auf halber Länge dieses
Canals geht ein zweiter Canal von 11,20 Metern links ab.
17s fliesst aus dieser Anlage Wasser, aber sehr wenig.—-
Die unterirdischen Canäle oberhalb des Dorfes Menidi sind
in einem sehr verwilderten Zustande; das Wasser hat sich
in dein weichen Felsen oft andere Wege gebahat. ln dem
einen Canal hatte es eine grössere Kammer ausgewaschen,
deren Besuch aber der Enge des Canales und der in demsel-
ben herrschenden Finsterniss wegen mit grossen Schwierig-
 
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