Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Ziller, Ernst: Untersuchungen über die antiken Wasserleitungen Athens
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0158

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
130

DIE ANTIKEN

men. Man hat die in den Felsen getriebenen unterirdischen
Wasserleitungen für die ältesten gehalten; indess ist dieses
System gleichzeitig angewandt worden selbst mit dem Gewöl-
besystem in Backsteinausführung. So ist z. B. an der K Was-
serleitung der Stadt Athen 3 die untere Strecke mit Ziegeln
gemauert und mit einem Ziegelgewölbe überdeckt , die
mittlere in den Felsen getrieben und die obere Strecke wieder
fast durchgehends im Constructionssystem der unteren ausge-
führt.—Alle mir bekannt gewordenen Wasserleitungen sind an
ihren inneren Wandungen mit hydraulischem Mörtel verputzt
und dadurch wasserdicht gemacht. Man wird daher daraus ,
dass eine Wasserleitung Mörtelausführung zeigte nicht auf
eine spätere Bauzeit derselben schliessen dürfen. Die Fels-
wohnungen an der Westseite Athens, welche Manchen für
uralt gelten, sind mit Mörtel gebaut; nur selten geht die
Felsarbeit über das Ebenen der Grundfläche, wobei die höher
stehenden Seitenwände mitbearbeitet sind, hinaus; der Auf-
bau ist, wie vorhandene Spuren zeigen, jederzeit mit Bruch-
stein- oder Ziegelmauerwerk ausgeführt und das Ganze mit
Stuck überzogen gewesen, wie ich es in dem Abschnitt über
die Pnyxwasserleitung beschrieben habe. — Tonnengewölb-
förmige Ziegelüberdeckung kommt an den athenischen Was-
serleitungen gleichzeitig vor mit den in den Felsen getriebe-
nen Canälen sowohl als auch mit den gemauerten und mit
Platten überdeckten. Die verschiedenen Constructionssysteme
scheinen nicht verschiedenen Zeiten eigen gewesen zu sein,
sondern man scheint sich in jedem einzelnen Falle nach den
Verhältnissen und danach gerichtet zu haben, welches Material
am leichtesten zu beschaffen war. Auch die Grösse der Lei-
tungen ist auf die Construction von Einfluss gewesen. Kleinere
Canäle, die wenig Erdbelastung hatten, wurden mit Hohl-
ziegeln oder mit zwei aneinander gestellten Ziegeln überdeckt,
Leitungen von mittlerer Grösse mit Steinplatten, namentlich
wenn solche in der Nähe waren; grosse Leitungen mussten
überwölbt werden.
Man wird im Allgemeinen vermuthen dürfen, dass die
 
Annotationen