Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Duhn, Friedrich von: Sarkophag aus Lykien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0160

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Sarkophag aus Lykien.
(Hierzu Tat. X-XH.)

In seinem schönen Aufsatz über einen Sarkophag aus Patras
(Arcli. Zeit. N. F. V (1873), 11 ff.) hatMatzdie Unterschiede
zwischen griechischen und römischen Sarkophagen zum
ersten Male zusammengefasst und durch die verschiedene
Aufstellung, auf welche beide Arten ursprünglich berechnet
waren, zu begründen gesucht: das Zurücktreten des figür-
lichen Schmuckes, das Betonen der reinen architektonischen
Form sei natürlich für den griechischen Sarkophag, welcher
seine Entstehung der Idee verdanke, dem Todten ein Haus
zu schaffen; seihst als eine Art Heroon also seinen ersten
Platz naturgemäss unter freiem Himmel gehabt habe;
während der Römer, welcher sich die Wohnung des Todten
im allgemeinen unterirdisch dachte, den Sarkophag in Gruft-
räumen aufstellte, wo also die Form einer Aedicula, ein
grosses Dach mit Regenrinne u. s. w. keinen Sinn mehr hatte,
und unter stets mehr hervortretendem Uebergewicht der fi-
gürlichen Darstellung die architektonische Form allmählich
verfiel. So erkläre sich denn auch die Erscheinung, dass die
griechischen Sarkophage, wenn sie überhaupt mit Relief-
schmuck ausgezeichnet seien, denselben stets an allen vier
Seiten zeigten, während dies hei römischen eine grosse Sel-
tenheit sei, wo vielmehr alles Gewicht auf der Vorderseite
ruhe und nur noch die Nebenseiten eine sich regelmässig
entsprechende, aber untergeordnetere Darstellung aufzuweisen
pflegten.
Der auf Taf. X—Xll abgebildete Sarkophag gehört nach
seiner äusseren Disposition und dem Princip der Figuren-
vertheilung auf den vier Seiten noch der ersteren, griechi-
 
Annotationen