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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Köhler, Ulrich: Attische Psephismen aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0238
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200

ATTISCHE PSEPHISMEN

Thebaner Alles auf; Alexander wurde in einer zweiten
Schlacht geschlagen und genöthigt; nicht nur auf die neuer-
dings occupirten Gebiete zu verzichten; sondern auch einen
Bündnisvertrag mit Theben abzuschliessen ; welcher ihn zur
Heeresfolge verpflichtete. Kraft dieses Vertrages kämpften
zwei Jahre später hei Mantinea in den Reihen der Thebaner
sowohl Hülfstruppen der freien Thessalier als auch des Ty-
rannen von Pherä (Xen. Hell. VH 5; 4). Das Verhältnis
des letzteren zu den Athenern scheint bald erkaltet zu
sein ; durch den mit Theben abgeschlossenen Vertrag wurde
es vollends hinfällig. Seit der Schlacht von Mantinea hören
wir dann sogar von Raubzügen; welche der Tyrann gegen
die als Mitglieder des Seebundes unter dem athenischen Pro-
tectorate stehenden Inseln des ägeischen Meeres unternahm.
Die neuerdings geäusserte Ansicht; dass er diese Züge als
Verbündeter der Thebaner unternommen habe; scheint mir
unbegründet^ zumal da Athen und Theben seit dem Tage von
Mantinea äusserlich mit einander in Frieden lebten; erwägt
man dass Alexander zur Durchführung seiner ehrgeizigen
Absichten in Thessalien fortfuhr zahlreiche Söldnerhaufen
auf den Beinen zu haben ^ so wird man in der Nothwendigkeit
diese zu unterhalten ein Hauptmotiv seiner Freibeuterzüge
linden. Der erste dieser Züge; von welchem wir Kenntniss
haben; traf die Insel Tenos und ereignete sich wenige Wochen
nach der Schlacht bei Mantinea. Bei einer anderen Unter-
nehmung derselben Art; welche gegen Peparethos gerichtet
war; kam es zu einem Treffen zwischen den Schilfen Alexan-
ders und einem athenischen Geschwader; in welchem die
Athener den Kürzeren zogen. Diese Alfaire berichtet Diodor
(XV 95) als vorgefallen unter dem Archontat des Nikophemos
01. 104; 4 = 36i/o v. Ch. In dasselbe Jahr fällt die Inschrift;
zu welcher ich mich nunmehr wende.
Die Inschriftenstele war oben mit einem Relief geschmückt;
von dem nur die unteren Partien erhalten sind; man erkennt;
dass ein nach rechts hin trabender Reiter dargestellt war.
Bekanntlich kehrt dieses Wappenbild mit verschiedenen Va-
 
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