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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Köhler, Ulrich: Der Südabhang der Akropolis zu Athen nach den Ausgrabungen der archäologischen Gesellschaft, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0293

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DER AKROPOLIS IN ATHEN

251

Lykiskos war Archon im J. 344 v. Ch. und in diese Zeit
gehört meines Erachtens das Monument , doch pflegen Votiv-
inschriften nicht nach den bürgerlichen Beamten sondern
nach dem Priester des Gottes datirt zu sein, in dessen Be-
reiche sie aufgestellt waren. Der Anruf 6eot ist in Weih-
inschriften ungewöhnlich^ ich erinnere mich keines zweiten
Beispiels.
4.) Votivinschrift des Herakles gefunden unterhalb der Pro-
pyläen; 'E<p. 2136 = Beule II S. 324. Der Stein
wird verschleppt sein.
Diese vier Monumente scheinen mir zu beweisen; dass am
Südabhange der Burg ein Heiligthum des Herakles gelegen
hat; in welchem unblutige und Brandopfer dargeh rächt wer-
den konnten. Wir kennen in Athen drei Cultstätten des
Gottes: den Tempel des Herakles Alexikakos in Melite; den
Tempel sv Kuvoc^pyst vor den östlichen Thoren der Stadt und
ein Heiiigthum des Herakles dessen Lage nicht ange-
geben wird. Über die Gründung des letzteren erzählte man
später folgende Geschichte. Aus dem Schatze der Athene auf
der Akropolis sei ein goldener Kranz abhanden gekommen;
auf dessen Entdeckung vom Volke ein Preis von einem Talente
ausgesetzt worden sei. Dem Dichter Sophokles sei im Traume
Herakles erschienen und habe ihm den Ort angegeben, an
welchem der Kranz wiederaufgefunden worden sei. Von dem
ausgesetzten Preis (ir&g^uTpx) habe Sophokles dem Hera-
kles ein Heiligthum gestiftet ^tüL <SopA. § 12). Das
Heiligthum kann hiernach kein ansehnliches gewesen sein.
Die Lage an der Burg würde zu der Gründungslegende sehr
gut passen, wenn sie auch nicht mit Nothwendigkeit aus
derselben gefolgert werden kann.
VI. Der Südabhang der Burg war im Al-
terthum der Benutzung für profane Zwecke entzogen und in
seiner ganzen Ausdehnung dem Dienste der Götter geweiht,
deren Heiligthümer auf drei von Osten nach Westen anstei-
genden Terrassen vereinigt waren. Dieselbe Disposition wie-
derholt sich auf der südlichen Hälfte des oberen Burgraumes,
 
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