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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI issue:
Heft 3
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Köhler, Ulrich: Der Südabhang der Akropolis zu Athen nach den Ausgrabungen der archäologischen Gesellschaft, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0300

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558

DER SUEDABHANG

verschiedenem Niveau liegende und durch Stützmauern ge-
trennte Abtheilungen gesondert.
Die erste Herrichtung der am südlichen Burgabhang hin-
laufenden Gesammtterrasse, deren Reste wir nachzuweisen
vermögen , kann nach dem auf S. 178 Bemerkten nicht später
gesetzt werden als der Bau des dionysischen Theaters; viel-
leicht aber reicht sie noch zurück in die vorpersische Zeit.
Von den folgenden Jahrhunderten hat jedes das Seine zur
Ausschmückung der Terrasse beigetragen. Der Themistempel,
der zweite Asklepiostempel mit dem entsprechenden Eingangs-
thor in der Peribolosmauer, die grosse Halle im Asklepieion,
der Isistempel, der Hallenhau auf der mittleren Terrasse sind
der Reihe nach zwischen dem fünften und ersten Jahrhundert
entstanden. Reisende., welche gegen den Anfang der Kaiserzeit
Athen besuchten und einen heileren Blick hatten als später
Pausanias, fanden auf der Burgterrasse die Gelegenheit die
athenische Baugeschichte auf engstem Raume zu studiren.
Dann ist eine Periode gefolgt, in welcher sich die Bautätig-
keit darauf beschränkte die Werke der Vergangenheit zu er-
halten und zu repariren; für die längst verarmte Gemeinde
traten als Bauherren bemittelte Private ein. Diese Periode ist
uns bezeugt durch die Reparaturen am alten Asklepiostempel
und dem gegenüber liegenden Propylon, durch die Erneue-
rung der Säulenhalle im Asklepieion und durch die Restau-
ration des Isistempels. Das antike Zeitalter neigte dem Ende
zu. Seinen Abschluss hatte es erreicht, sobald der neue Glaube
in die Cultstätten des alten einzog. ln Athen scheint das As-
klepieion zu denjenigen Heiligthümern gehört zu haben,
welche am längsten ihrer ursprünglichen Bestimmung erhal-
ten blieben. Die letzten Stützen des sinkenden Heidenthums
waren hier wie überall die Vertreter der Philosophenschulen;
verschiedene Indizien* weisen darauf hin, dass gegen das

i Zu diesen Indizien rechne ich es, dass in den Ruinen des athenischen As-
klepieion eine Reihe Porträthermen von Philosophen und Sophisten aus der
späteren Kaiserzeit gefunden worden sind. Vgl. Welcher Kl. Schriften HI S. 125.
 
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