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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0307
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GRAEBERFUNDE IN SPATA

265

sen). Ausser dieser sehr häufig wiederkehrenden Darstellung
befindet sich in der rechten oder linken unteren Ecke des Plätt-
chens nicht selten die Zugabe einer kleinen Schnecke, trichter-
förmig gespitzten Muschel, vielleicht auch eines Polypen mit
Fühlfäden, Gegenstände die auch in grösserer Form auf beson-
deren Reliefplättchen Vorkommen und sich oft nicht leicht be-
schreiben lassen. Diese einst grösstentheils zu einem Schmuck
oder einer Borte zusammengereihten Gegenstände scheinen ihr
Vorbild im Webestyl gehabt zu haben, worauf nicht nur das
vorhin erwähnte Saumornament hinweist, sondern in meh-
reren Exemplaren auch herabhängende Franzen, die zu je
zwei Quasten vereinigt sind. Die tektonische Bedeutung die-
ses Zierraths mag immerhin schon etwas verdunkelt gewesen
sein, da derselbe (ich erinnere mich freilich nur eines einzel-
nen Falles) auch am oberen Rande aufstehend vorkommt.
Alle anderen der Natur entnommenen Vorstellungen gruppi-
ren sich um den ausführlicher beschriebenen Haupttypus und
sind gelegentlich erwähnt worden.
Die rein ornamentalen Motive entziehen sich meist der
genaueren Beschreibung; gewöhnlich sind es eine Art Netz-
werk, Voluten und Spirallinien; geradlinige geometrische
Figuren dagegen fehlen gänzlich. Den Grund bilden wieder
Glasplättchen in rechteckiger Form. Ein schwer zu beschrei-
bender stabartiger Körper, auf einer Seite gewellt, in eine
Volute endigend und mehrfach durchbohrt, ist von ganz
unklarer ornamentaler Bestimmung. Er kommt aber in einer
Anzahl von Exemplaren vor und bildet eine der auffallend-
sten Analogieen zu A 11 e r t h ü m e r n aus Mykene (s.
u.). Ebenso findet sich ein kleiner der Länge nach doppelt
durchbohrter kosmetischer Gegenstand, dessen Form voll-
kommen der eigenthümlich ausgeschweiften S ä u 1 e n b a s i s
am Löwenthor entspricht.
ln dritter Reihe nun kommt für orientalisirende Dar-
stellungen die bereits oben (Mitth.1184) signalisirte Sphinx
in Betracht. Sie erscheint nur einzeln in kleinen Quadraten,
ist nach asiatischer Weise beflügelt und sitzt auf den Hinter-
 
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