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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0310

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268

GRAERERFEKDE IX SPATA

Vorbild bat. Er wird durch feine Verticallinien getheilt,
welche von den erwähnten Reifen unterbrochen werden; ich
möchte ihn daher lieber für eine Art Perrücke als für eine
besondere Kopfbedeckung erklären. Jedenfalls sollte die be-
schriebene Elfenbeinbüste keine hlealßgur sondern eine Pri-
vatperson darstellen, wenn auch von Portraitähnlichkeit
nicht wohl die Rede sein kann. Oh ein bestimmter Typus
ausgesprägt sei, lässt sich in dem einzelnen Falle schwer ent-
scheiden; jedenfalls trägt er keinen assyrischen Charakter,
wie wir ihn in der äusseren Ausstattung wahrnahmen.
Damit ist die Summe der in Spata gefundenen Gegenstände
im Wesentlichen bezeichnet. So einseitig und lückenhaft hier
auch das Material gegenüber den Alterthümern von Mykene
auftritt, berechtigen uns doch unverkennbare Analogieen bei-
de Fundstätten mit einander in nahe Beziehung zu bringen.
Die Bestattung erfolgte in analoger Weise durch Beisetzung der
Todten unter Entfaltung grossen wenn auch mehr äusserlichen
Prunkes (auch Thieropfer?). Grössere Thongelässe in unver-
sehrtem Zustande scheinen noch nicht hinzugefügt worden zu
sein, wohl aber Geräthe aller Art aus Metall (ausser dem
edleren noch Kupfer und Bronze). Um weniger werthvollen
Stoffen (Glaspaste und Knochen, vgl. Mitth. 1 321) ein glän-
zendes Aussehn zu verleihen überzog mau sie fast durchweg
mit dünnem Golde. Der ganze Todtenapparat, soweit er
Schmucksachen betrifft, die an Ketten gereiht, oder wohl auch
an Stelle der Stickerei auf Kleiderund Polster geheftet, end-
lich auch locker ausgestreut wurden, scheint eigens für diese
Zwecke verfertigt und nie im praktischen Gebrauch gewesen
zu sein (vgl. Mitth. 1 320.) Schon dieser Umstand legt die
Annahme lokaler Production sehr nahe. Erwiesen wird sie
durch den höchst wichtigen Fund zweier dem Probirstein
ähnlichen rechteckigen kleinen Blöcke *, die auf den verschie-

i Vgl. Mitth. t 326, wo bei dem einen als Material irrthümlich Porphyr an-
gegeben ist. [Die beiden Bioecke sind abgebitdct 'AOipatov a. a. 0. Tat. 5 nnd
6. — U. K.]
 
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