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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0311
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GRAEBERFUNDE IN SPATA

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denen Seiten mit eingegrabenen Ornamentmustern versehen
sind. Schon in Mykene fanden sich Körper aus Glasschmelz,
die daraus oder aus ähnlichen Steinen geformt sind. Über-
raschend aber und allein schon entscheidend für die Identität
der Culturperiode ist die Beobachtung, dass sich die Muster
fast sämmtlicher Glaspasten aus Spata mit Ausnahme der ent-
wickelteren Thierbildungen (Fische und Sphinxe), selbst die
eigenartigsten, auf den Formsteinen von Mykene nachweisen
lassen. Derartige Steine sind, wie sich wahrscheinlich machen
lässt, aus dem Orient importirt worden, aber der asiatische
Einfluss wäre auch ohnedies hinreichend bezeugt und gehört
wesentlich zu dem charakteristischen Element, worin sich
die beiden alten Fundstätten begegnen. Um hier nur das Ge-
meinsame zu betonen, seien die Darstellungen der geflü-
gelten Sphinx und des seine Beute zerfleischenden Löwen
hervorgehoben (in Mykene zweimal auf Goldplatten : der
Löwe, wie er eine Antilope und ein anderes grösseres Thier an-
greift, vereinzelt sehr oft, Mitth. I 323). Elfenbein findet
sich gleichfalls nicht selten in dem Schatze von Mykene ver-
wandt ; mehrfach wurde es mit Holz verwechselt.
Glauben wir uns somit auch berechtigt, die Alterthümer
aus Mykene und Spata unter den gleichen Gesichtspunkten zu
behandeln, so muss doch mit Nachdruck hinzugefügt wer-
den, dass die ersteren weder unter sich noch im Vergleich
mit den letzteren eine vollkommen einheitliche Kunststufe
repräsentiren. Der Grund davon könnte ein doppelter sein
und entweder auf der Differenz zwischen Importgegenständen
und localer Fabrication oder auf einem gewissen technischen
Fortschritt innerhalb derselben Periode beruhen. Beide Mög-
lichkeiten scheinen in unserem Falle zuzutreffen und es
wird Hauptaufgabe der Forschung sein, die verschiedenen
Momente zu fixiren und auseinanderzuhalten. An die definitive
Lösung dieser Fragen ist nicht zu denken, ehe das gesammte
Material nebst den mykenischen Fundberichten geordnet
vorliegt; hier mögen nur einige Bemerkungen folgen.
Für das Studium einer durch Import genährten und von
 
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