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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0343
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AUS SPARTA UND UMGEBUNG

297

I. Archaische Kunst.
Fragmentirte (Ertappe
einer kindemnehrenden (?) Frau.
M. 364. — Bei Magula gefunden. H. 0,48. Bläulicher
Marmor.
Es fehlen Kopf mit Hals, 1. Schulter und Brust, Arme
und Unterschenkel der Frau (der linke ist dicht unter dem
spitzen und somit gebeugten Knie, der rechte etwas über dem
Knie gebrochen).
Die völlig nackte Frau muss sich;, wie aus der Richtung
der Beine und dem Umstande hervorgeht, dass der Körper
rund ausgearbeitet und ohne Ansatzfläche ist., in kauernder
Stellung befunden haben. Zu jeder Seite, mit ihrem Körper
gleichsam verwachsen, ein nacktes männliches Kind;
beide sind wohl neben der Hauptfigur auf der Basis stehend zu
denken. Das kleinere in Vorderansicht an ihrer r. Seite,
dem die Unterschenkel fehlen (auch sonst mehrfach bestos-
sen), führt beide Daumen zum Munde um daran zu saugen.
Der Kopf ist unverhältnissmässig gross; die quellenden
Augen, die stumpfe Nase und die dichte., lange., rings um-
schnittne Haarmasse (die allerdings für ein Kind sehr wenig
passt) erinnern an einen männlichen Kopf der bekannten
(( spartanischen Stele)) (vgl.n. 6). Von dem zweiten grösseren
Knaben ist nur der sehr lange, quer über den Unterleib der
Frau gelegte 1. Arm mit geöffneter Hand und die Gontour des
Körpers als Ansatz erkennbar; der obere Körpertheil muss
sich so an die Mitteliigur angeschmiegt haben, dass seine
Brust der 1. Seite der Frau platt aullag. Der Frauenleib ist
durchaus formlos, flach und viel zu kurz, die Schultern ver-
hältnissmässig breit, die untere Partie läuft dreieckig zu und
ist ganz verkümmert. Die Brüste treten halbkugelförmig her-
vor, der Nabel ist gar nicht angegeben, wohl aber die
 
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