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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Julius, Leopold: Zwei peloponnesische Bronzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0024

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Zwei peloponnesische Bronzen.
(Tafel I.)
Die auf Tafel 1 unter Figur 1 in natürlicher Grösse abge-
bildete archaische Bronzehgur wurde bei den von der hiesigen
archäologischen Gesellschaft im Jahre 1861 zu "Ayto$ länn-vK,
dem alten Tegea, veranstalteten Ausgrabungen * gefunden
und gehört jetzt zur Sammlung der genannten Gesellschaft.
Sie stellt eine mit fast geschlossenen Füssen ruhig dastehende
Frau im langen Doppelchiton dar. Das Haar wird durch ein
Band znsammengehalten und hängt hinten aufgelöst imNacken.
Die Beule im Haar an der rechten Seite des Kopfes ist zufällig.
Die Füsse sind mit Schuhen bekleidet, ln der etwas erhobe-
nen^, nach oben geöffneten rechten Hand trug sie ein jetzt
verloren gegangenes Attribut, etwa eine niedrige Schale;
auch die herabhäqJjjhde Linke trug ein solches, denn die ge-
schlossene Hand eine OeHnung.
Die Deutung der Figur hat j^vanoglu (a. a. ü. S. 73 f.)
gewiss richtig gegeben. Er erkennt in ihr eine Priesterin. Es
wurde nemlich zu gleicher Zeit an demselben Orte eine sehr
ähnliche Figur nur jüngeren Stiles gefunden. Selbige trägt
in der linken Hand einen Gegenstand, der jetzt verbogen ist
und die Form eines kurzen Stabes hat, der oben in eine Art
Knopf oder Kugel übergeht. Zuerst hielt Pervanoglu dieses
Instrument für den Überbleibsel eines Bogens oder für eine
Fackel und dachte an Artemis oder Hekate, doch erkannte er
darin später durch Vergleich mit Vasenbildern geleitet richtig
einen Tempelschlüssel. Eben denselben dürfen wir in der
Linken unserer Figur voraussetzen, obgleich die Möglichkeit
nicht ausgeschlossen ist, dass sie eine Kanne trug. Warum

- Vgt. Pervanogin in den Nuove Memorie dett' Inst. S. 72 ff.
 
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