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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Erstes Heft
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Julius, Leopold: Zwei peloponnesische Bronzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0026

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16 ZWEI PELOPONNESISCHE BRONZEN
strenge sich geltend macht; und deshalb zweifle ich nicht;
dass wir dieselben als Copieen von Werken peloponnesischer
Künstler zu betrachten haben. Burckhardts Urtheil (Cicerone
3. And. S. 485 a) : K die Arbeit erhebt sich nicht über die
rohe Decoration )) wird; glaube ich; wenn man die Statuen
unter diesem neuen Gesichtspunkte betrachtet; wenigstens in
Betreff der Erfindung eine wesentliche Modification erleiden
müssen; denn erfunden sind die Motive nicht schlecht; und
ein gut Tlieil des etwas steifen; unbeweglichen Eindruckes
fällt gewiss dem Copisten zur Last; der die Eigentümlich-
keiten der Originale nicht recht verstand. Die Ausführung
mag manches zu wünschen übrig lassen; der ursprüngliche
Kunstcharakter ist aber trotzdem nicht völlig verwischt worden.
Auf welche Meister die Werke zurückzuführen sind; vermag
ich freilich jetzt um so weniger zu sagen; als mir die Bedeu-
tung der Figuren nicht einmal völlig klar ist; obgleich ich
nicht verschweigen will; dass mich die eine derselben ^Bron^
ErcoL 11 S. 285; 287 = Borä. 11 Taf. 4) stets auf das
Lebhafteste an die se (so richtig Detlefsen
hei Plin. 34; 86) des Apellas erinnert hat.
Diese Ansicht; dass die sog. Tänzerinnen Copieen von Werken
peloponnesischer Kunst sind; wird durch ein angeblich in
Athen gefundenes Terracottenfigürchen (Schöne; gr. Reliefs
XXXVH; 145; vgl. Kekule/Ba/L (M'/asL 1868 S. 52
n. 15); welches einen jenen Statuen verwandten; nur etwas
strengeren Typus zeigt; nicht erschüttert; da sich auch an-
dere Werke echt peloponnesischer Kunst in Athen gefunden
haben z. B. die Arch. Zeit. 1873 Taf. 10 publicirte Athena-
statuette. Adler (ebd. S. 99) erklärt letztere zwar für ein
unter peloponnesischem Einfluss stehendes attisches Werk;
doch kann ich ihm darin nicht beistimmen; da ein so star-
ker principieller Einfluss der peloponnesischen Kunst auf die
attische; wie er ihn voraussetzt; sich an den Monumenten
nicht nachweisen lässt.
Auch die auf derselben Tafel Figur 2 /hce und c% pro/%
in natürlicher Grösse wiedergegebene Bronze gehört der pe-
 
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