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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Lolling, Habbo G.: Symmachievertrag der Phoker und Böoter
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0036
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26 VERTRAG DER PHOKER UND BOEOTER
den Abgefallenen rächen wollten, wieder nach Hause zurück^
Erst allmählich traten ruhigere Verhältnisse ein und der Bund
lebte in den Formen fort, die auch in den Nachbarstaaten zu
Recht bestanden. Bis zu den Zeiten des Perseus war Makedonien
der Schutzherr dieses Bundes, dessen Auflösung durch die
Römer herbeigeführt wurde.
Der phokische Bund strebte nie danach leitend in die
Geschichte der griechischen Kantone einzu^reifen, er war
wesentlich nur für die Vertheidigung des Landes errichtet
und seine Mitglieder hielten besonders deshalb fest an einan-
der, weil keins von ihnen nach einer vorörtlichen Stellung,
trachtete. Nach dem heiligen Kriege wurden die meisten pho-
kischen Städte (über 20) zerstört, aber bald darauf wieder
aufgebaut. Der Bund bestand durch alle Zeiten der griechischen
Geschichte hindurch und führte wie auch der böotische sein
Scheinleben auch noch unter den Römern fort. Bekannt ist
die grosse Erbitterung welche Theben zur Zeit des heiligen
Krieges gegen Phokis zeigte. Im 3ten Jahrhundert muss die
Landschaft eine Zeit lang sich dem ätolischen Bunde ange^
schlossen haben; zur Zeit des Königs Kleomencs von Sparta
umfasste der durch Antigonos zu Stande gekommene allgemeine
Bund ausser den Achäern, Epeiroten, Makedonen, Akarnanen
und Thessaiern auch die Böot.er und Phoker. in der 139. OL,
also um 220, beschlossen nach Polyb. IV 15 die Achäer die
Bundeshülfe der genannten Völkerschaften zur Abwehr gegen
die Aetoler anzurufen, die trotz der Verträge bereits zweimal
in Achaia eingebrochen waren, und forderten auch Messenien
mit in den Bund aufzunehmen. Die Aetoler Hessen die Mes-
senier in Ruhe, griffen dafür aber die Bundesgenossen der
Achäer an und da die Epeiroten und König Philipp ihren
Frieden mit ihnen schlossen, verheerten sie in ausgedehntester
Weise das ihnen offene Griechenland ; vom euböischen Meere
her konnten sie Böotien und von dem korinthischen Golfe
aus ausserdem auch Phokis verwüsten. In Böotien plünderten
sie mit frecher Hand das Heiligthum der itonischen Athena
und in Phokis warfen sie sich auf Ambrysos und Daulis;
 
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