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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Erstes Heft
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Duhn, Friedrich von: Bericht über eine Reise in Achaia
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0084

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REISEBERICHT AUS ACHAIA

mit den gewöhnlichen drei Akroterien gekrönt. Von der ge-
malten Darstellung, die man im freien Mittelfeld voraus-
zusetzen hat, ist keine Spur mehr erhalten. Der Eindruck
des ganzen ist fein und zierlich.
Ebendort befindet sich die grosse Basis einer Statue, der
lateinischen Inschrift zufolge dem Imp. Caesar Divi f. ohne
weiteren Zusatz geweiht von einem Freigelassenen Philomusus
Epiroticus. In der Nähe liegt der etwas überlebensgrosse gut
gearbeitete Torso einer Panzerstatue, und in einem Hause
(NmoXxo$ rsMpyoiAoTro'Ao;;) befindet sich ein dazu gehöriger
erhoben gewesener Arm. Es ist mehr als wahrscheinlich,
und scheint auch durch die Aussagen bestätigt, dass der
Torso zu der Basis gehörte. Er würde einem Augustus sehr
wol angehört haben können. Die Statue wäre also errichtet
worden zwischen den Jahren 723 und 727, da der Augustus-
titel noch fehlt.
Noch ein anderes merkwürdiges Monument zeugt von den
Beziehungen der Stadt zum kaiserlichen Hause. Es sind zwei
gleichlautende Platten, die eine scheint wegen eines Schreib-
fehlers im Namen der Dedicantin durch die andere ersetzt zu
sein. Diese lautet (( Am/Msüm Fünen He/ene
gacerdos d. 3. p. a Die Consecration der Livia erfolgte
erst durch Claudius (Cass. D. LX 5), und ist auch wol die
Rede von Tempeln, die ihr in Asien und Hispanien mit Ti-
berius gemeinsam noch zu dessen Lebzeiten decretirt seien,
so würde man doch den formellen Cult, welchen unsere In-
schrift voraussetzt, nicht vor die Consecration setzen dürfen.
Alsdann erwartete man jedoch einen näheren Zusatz, welche
Augusta gemeint sei, da der Livia Verehrung als Venus eine
sonst bis jetzt unbekannte, und jedenfalls nicht die staatlich
anerkannte war. Somit wird man die zunächst liegende Be-
ziehung auf Livia, die Augusta als unwahrschein-
lich zu rück weisen müssen. Die Schrift würde ebenfalls eher
als in die Mitte in das Ende des ersten Jahrhunderts weisen,
und bestätigt so die Beziehung auf Julia Titi f. Domitian liess
sie gleich nach ihrem Tode bekanntlich consecriren und Mün-
 
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