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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Zweites Heft
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Loeschcke, Georg: Stele aus Amyklä
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0184

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STELE AUS AMYKLAE

170
Stelle unwiderleglich zu beweisen, dass hier ein antikes
Heiligthum stand. Nach obiger Inschrift kann dies aber kein
anderes gewesen sein als der Tempel der Alexandra. Das Dorf
Amyklä lag also bei Mahmud Bey. Das Apolloheiligthum
aber, das Pausanias, der von Sparta kommt, vorher besucht,
kann sicher nicht, wie man vermuthet hatte, in der Ebene
von Slavochori gestanden haben, sondern sehr wahrscheinlich
hat Bursian * es mit Recht auf dem Burghügel von 'Aylx
Kuptxx-ii angesetzt.
Einen besonderen Schmuck besitzt die Stele in dem Relief.
Offenbar stellt es Alexandra dar, der die drei Geehrten durch
Opfer und Anbetung ihren Dank darbringen. Ja, das Relief
selbst ist ein Zeichen der Dankbarkeit gegen die Göttin. Denn
sehr wahrscheinlich haben es die Ephoren zum Schmucke
des Heiligthums aus eigenen Kosten hinzufügen lassen 2, als
die Oba ihnen die Ehrenstele errichtete.
Die Darstellung der leierspielenden Göttin erinnert in Ver-
bindung mit dem Fundort unwillkürlich an ein Kunstwerk,
das Pausanias in Amyklä beschreibt. Hier sah er im Heilig-
thum des Apollo einen mächtigen Dreifuss, den die Sparta-
ner als Weihgeschenk nach der Schlacht bei Aigospotamoi
dargebracht hatten, ein Werk des Aristandros von Paros A
Nach bekannter Sitte hatte dieser unter dem Kessel eine Statue
als Stütze angebracht und zwar yuvxtxx s^oucxv Vipxv, ^xpir^v
Man kann zweifeln ob die von Pausanias vorgetragene
Deutung richtig ist und Aristandros nicht vielmehr Alexandra
dargestellt hatte. Aber selbst angenommen, er habe Sparte
bilden wollen —-die künstlerische Form für die bis dahin
schwerlich dargestellte Landesheroine entlehnte er jedenfalls
der Göttin von Amyklä.
Ausser in Amyklä linden wir Alexandracult im lakonischen

* Geogr. v. Gr. I!, S. t30.
3 Schoene, Griech. Retiefs S. 3 9 f.
^ ü! 1§, 8.
 
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