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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Weil, Rudolf: Ueber die Ausgrabungen von Olympia, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0232
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213 DIE AUSGRABUNGEN VON OLYMPIA
Heraion gelegene PinienhügeM an seiner Südseite mit einer
aus 12 — im Alterthum mehr — 0,22 breiten., 0,28 hohen
Stufen bestehenden Treppenanlage bedeckt ist. Diese Stufen
(C — C ) folgen den Krümmungen , welche der Fuss des Bergs
macht, und begleiten ihn längs der ganzen Südseite bis an
die tiefeinschneidende Mulde, welche den südöstlichen Theil
des Bergs isolirt und zum Stadion benutzt worden ist. Mit
Hülfe dieser Stufen war es möglich geworden an dem Berg-
abhang selbst eine Platform herzustellen, die 4 — 5 Meter
über dem Niveau der übrigen Altis gelegen als Standort für
die Thesauren verwendet werden konnte. Unterbrochen wurde
diese Terrassenanlage, als Herodes Atticus seine Exedra er-
bauen liess, der nicht bloss ein Stück der Stufen, sondern
auch wenigstens ein kleiner thesaurenähnlicher Bau, von dem
noch Reste östlich hinter der Exedra sich gefunden haben^
zum Opfer fiel. Zweck der Stufenanlage war wohl ursprüng-
lich die Bauwerke dicht am Fuss des Kronion vor allmäh-
liger Einschwemmung sicher zu stellen, einer Gefahr der sie
bei dem leicht lösbaren Gestein des Bergs in hohem Grad aus-
gesetzt waren 3.
Diese Abschwemmung, welche für die Altis später so ver*
hängnissvoll geworden ist, hat sich im Alterthum bereits am
Heraion bemerklich gemacht und die Tempelstufen allmäli-
lig zugedeckt. Die Krepis des Heraion scheint allerdings 3
Stufen zu besitzen, aber bei näherem Betrachten zeigt sich,
dass die unterste dieser 3 Stufen nicht bloss an der Ostfront

1 Der Pinienhügel, der westlichste Ausläufer des Kronion und im Alterthum
vielleicht weniger isolirt von demselben, birgt in seinem Innern keine bauli-
chen Reste. Adler vermuthet, dass er den Altar der Gaia getragen (Paus. V 14,
10), der in dieser Gegend zu suchen ist.--Aus der oben gegebenen Beschrei-
bung der Terrasse ergibt sich, dass die Paus. VI 19, 1 genannte xpypü; nicht
verschieden ist von der V 21, 2 erwaehnten xailt 16 n^pa$ to3 opou$ 10Ü Kpovtou
A!9ou ie rpo$ a&iM iM opst xp7}7:t;. Die doppelte Erwähnung entstand daher,
weil nur der oestliche Theil der Terrasse Thesauren trägt.
2 Vergleiche hierüber die Aufsätze von Ad. Boetticher Augsburg. Allg. Zei-
tung 1877 Beilage n. 203, 232.
 
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