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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Viertes Heft
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Körte, Gustav: Die antiken Sculpturen aus Boeotien
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0334
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308

DIE ANTIKEN SCULPTUREN AUS BOEOTIEN

ist das 1. Bein vorgesetzt und durch die Höhersteliung der 1.
Hüfte als Standbein charakterisirt. Die Oberarme sind gesenkt,
am r. Oberschenkel ist noch ein Ansatz erhalten, wo die Hand
— nur mit einem Finger, wie es scheint — anlag; am 1. Schen-
kel befindet sich in derselben Höhe eine verstossne Stelle (kleine
Vertiefung). Auf dem Rücken ist oben das Ende des herabhän-
genden Haarschopfes erhalten, welcher in derselben Weise
wie hei der vorhergehenden Statue in Vierecke getheilt ist;
doch sind die Theilungslinien etwas geschwungen und die
einzelnen Vierecke haben mehr Relief. Die Enden der Binde
hängen hier naturgemässer dicht nebeneinander in der Mitte
des Haarschopfes herab.
Dem Urtheil von Conze und Michaelis a/o An
di orcoico ?no.s7ro, /e proporxiom pruci/i cd i7 /nooro irn-
däm c/^oca woiio piä kann ich nicht beistim-
men. Die Arbeit ist vielmehr durchaus sorgfältig, die Formen-
gehung allerdings nicht mehr streng archaisch aber von jener
Knappheit und Magerkeit wie sie Werken aus der der Blüthe-
zeit kurz voraufgehenden Periode eigentümlich ist. In diese,
gegen die Mitte des fünften Jahrhunderts v. Chr. werden wir
die Statne zu setzen haben.

3. HJnterer The!! einer Cewand-Statue.

Theben M. 110. Gefunden be! dem Neubau des Hauses Arg. Kontos bei der Kir-
che des Hag. Georgios.— H. ohne die Piinthe 0,47. Breite des Fragments an
der BruchfUiche 0,33; Dicke ebda. 0,14. B. der Piinthe 0,38; Tiefe 1,33; Dicke
0,03.— Grauer Sandstein.
Der vordere Rand der Piinthe ist bis auf ein kieines Stück rechts weggebrochen, zu-
gieich auch die i. Fusspitze.

Erhalten sind die Beine bis dicht über die Waden einer mit
langem Gewand bekleideten, anscheinend weiblichen Figur.
Beide, wie es scheint beschuhte (denn die Zehen sind gar
nicht angegeben) Füsse ruhen mit der ganzen Sohle auf dem
Boden, der linke ist ein wenig vorgesetzt und nach auswärts
gedreht. Das Gewand liegt am r. Beine eng an, dessen Knö-
 
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