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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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[Heft 1]
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Weißhäupl, Rudolf: Attische Grablekythos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0059

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ATTISCHE GRABLEKYTHOS

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Vasenbilder S. 7,23, abgeb. bei Dumont-Chaplain Les ce-
ramiques de la Grece propre Taf. 37. Fundort nach dem
Inventar: ’AGrjvou xpö<; votov Ay. TpA^oc. H. 0,40; Umf. 0,43.
Der Mund ist tulpenförmig, der Bauch gedrungen, der Fuss
geht nach unten in einen breiten Wulst über. Verteilung des
Firnisses und des Pfeifenthones und Schulterornament wie bei
Nr. 1. Die beiden seitlichen Schulterpalmetten sind sechs-,
die mittlere ist vierbliittrig. Von den Zwischenblättchen gilt
dasselbe wie bei Nr. 2. Der Bauch ist oben und unten von
Mäander mit Kreuzmuster (ungefähr wie bei Brunn-Lau a.
a. 0. Taf. XXI r. oben Nr. 2) zwischen drei Parallelkreisen
abgegrenzt; ersterer erscheint bloss im Bereiche der Bildfläche.
Der vierte Parallelkreis des oberen Abschlusses ist, wie sehr
häufig bei späteren Lekythen, auf die Schulter übergetreten
und grenzt diese nach unten zu ab. Darstellung: Demeter
und Kore stehen einander gegenüber1. Der Chiton der letzte-
ren ist in der Vorzeichnung gefältelt. Mit Firniss sind auch
Fackel sammt Feuer, Ähren, Scepter, Schale und Weinstrahl
gemalt. Von einer ‘Erneuerung’ der Farben (Heydemann)
konnte ich nichts bemerken. Hingegen ist das Rot bei dem
Himation der Kore stark abgegangen. Die Zeichnung ist keines-
wegs fein, aber noch ziemlich streng.

5. Athen, Nationalmuseum, aus Eretria; vgl. AeVuov 1889
S. 75,3; h. 0.40; Form, Verteilung des Firnisses und des
Pfeifenthones wie bei Nr. 1, Ornament ungefähr wie bei Nr.
4. Nebst den Palmetten, von deren roten Zwischenblättchen
hier deutliche Spuren erhalten sind, trägt die Hauptfläche der
Schulter zerstreute mit Firniss gefüllte Kreise. Der erste Pa-

] Die hei Dumonl-Chaplain gegebene Erklärung der Darstellung, als wä-
ren Demeter und Kore als Todesgöttinnen zu fassen, trifft kaum das Rich-
tige. Sie beruht auf der falschen Voraussetzung, dass die weissgrundigen
Lekythen in der Zeit, welcher unser Gefäss angehört, bloss für den Zweck
des Totencultus verfertigt worden seien. Die Darstellung reiht sich vielmehr
mit Leichtigkeit unter die mythologischen Bilder dieser Vasengatlung ein,
die wie Eroten, Niken u. ä. wenigstens zum Teile bloss decorative Bedeu-
tung haben.

ATHEN, MITTHEILUNQEN XV.

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