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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Weißhäupl, Rudolf: Attische Grablekythos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0072

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62

ATTISCHE GRAB LE KYTHÖS

auf keinen Fall weit in die zweite Hälfte des V. Jh. herab-
reichen kann, wird auch durch einen ganz äusserlichen Um-
stand bedingt. Dieselbe hatte nämlich nur bei einem verhält-
nissmässig dunklen Ton des Überzuges Sinn, von welchem
sich die weisse Deckfarbe entsprechend abheben konnte. So-
bald der gelbliche Pfeifenthon durch den weissen verdrängt
wurde, und dies geschah ungefähr um jene Zeit, musste auch
die weisse Farbe verschwinden.

Dass die aufgezählten Vasen attischen Fabriken entstammen,
bedarf wohl keines weiteren Beweises. So weit ihr Fundort
bekannt ist, stammen sie zum grössten Teile aus Attika und
aus Eretria. Nur ein Gefäss kam in Ivypros, zwei kamen in
Italien zum Vorschein. Möglich wäre höchstens noch die An-
nahme, dass die attische Technik nach Eretria verpflanzt wor-
den wäre1. Freilich kann hiefür, wie schon die Fundorte von
Nr. 13, 16 und 17 darthun, nicht der Umstand ins Treffen
geführt werden, dass hei einem weiteren Transporte die Far-
ben gelitten hätten.

In Attika werden wir auch die Vorbilder für die angewandte
Technik suchen müssen. Ich verweise hier vor allem auf eine
Gruppe von Gefiissen, die erst kürzlich in der Gazette archeo-
logique 1888 S. 192 ft“, von Six ziisammengestellt und be-
sprochen worden sind. Grösstenteils Lekythen stimmen sie mit
unseren Vasen auch darin überein, dass der natürliche Thon
eine Decke erhalten hat. Es ist hiebei nicht von wesentlicher
Bedeutung, dass dieselbe das eine Mal schwarzer Firniss, das
andere Mal gelblicher Pfeifenthon ist. Diese Decke gibt erst den
Malgrund ab für die polychromen Bilder, die den Bauch der
Gefässe schmücken. Die Schulter ist bei den Six’schen Vasen,
dem höheren Alter derselben entsprechend, in der Begel thon-
grundig. Einmal (Nr. Nil) aber greift auch auf sie der Fir-
niss des Bauches über, wobei dann das Ornament ähnlich wie
bei Nr. 14 und 15 rot ausgespart ist. Dreimal (Nr. XVII ter,
XXI b is, XXVI) ist die Schulter und ebenso oft (Nr. X\ bis,

i Vgl. ’Eorjij., 1886 S. 33 f.
 
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