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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Rossbach, Otto: Zur Nemesis des Agorakritos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0076

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66

ZUR NEMESIS DES AGORAKRITOS

ken, eine Annahme, die schon durch die kolossalen Dimen-
sionen des Kopfes ausgeschlossen wird. Besser erhalten ist
wieder die obere Hälfte. Man erkennt noch, dass hier das oben
auf dem Scheitel leicht gewellte Haar nie sorgfältig ausgear-
beitet gewesen ist. Dieser Teil war nämlich ursprünglich ver-
deckt. Um den ganzen Kopf geht in ziemlicher Höhe über der
Stirn die oval geformte Einsatzspur eines Stephanos herum.
Man erkennt völlig deutlich die scharfe Linie, in welcher die-
ser sicher metallene Kopfschmuck auf dem Marmor aufsass;
des festeren Haltes wegen lag er auch oberhalb jener an
dem Kopfe an, wie eine namentlich an der rechten Seite völ-
lig deutliche Abarbeitung des Marmors (0,2 breit) beweist, ln
ihr befinden sich ungefähr über den Ohren zwei seitlich
eingebohrte Löcher, in denen offenbar Zapfen zur Befestigung
des Stephanos angebracht waren. Die Regelmässigkeit die-
ser Löcher und ihre starke Verwitterung beweist, dass sie
ebenso wie die anderen bald zu erwähnenden nicht erst spä-
ter, etwa bei der Zerstörung oder Auffindung des Denkmals,
angebracht, sondern dass sie ursprünglich sind. Hinter den
Ansatzspuren des Stephanos sind sieben runde, tiefe Löcher
in gleichmässigen Abständen in den Stein eingebohrt. Sie bil-
den ziemlich genau einen Halbkreis, dessen Endpunkte sich
oberhalb der beiden Ohren befinden. Spuren von Bleiver-
guss oder Marmorkitt sind in den Löchern nicht zu bemer-
ken. Ausserdem sind noch elf Vertiefungen teils auf dem
Scheitel, teils auf dem Hinterkopf angebracht. Sie sind un-
gleichmässig verteilt und von verschiedener Tiefe. Die zwei
tiefsten befinden sich über der Mitte der Stirn hinter dem
Halbkreis und am Hinterkopfe.

Diese Beobachtungen lassen sich leicht mit den Worten des
Pausanias in Verbindung bringen : rri V xscpaXv) IVscm tt]q
Gsou <7T£<pavo<; eXacpous i'/wv '/.cd Nocy)<; otyaXpaTa. oö psyaAa. Da
diese die Hirsche und die Nikebilder nur in einen äusseren
Zusammenhang mit dem Stephanos setzen, da ferner die sie-
ben einen Halbkreis bildenden Löcher sich zu nahe hinter
den Einsatzspuren des Stephanos befinden, als dass man in
 
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