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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Szántó, Emil: Zur Geschichte von Thasos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0089
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ZUP. GESCHICHTE VON THASOS

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was Tüspi TTjC, airap^Tj? ty] ITapölvcp beschlossen worden sei.
Kirchhoff vermutet, dass es sich um den Nachlass vom Tribute
gehandelt habe, der unter der Bedingung gewährt worden sei,
dass er in die Rasse der Parthenos von Neapolis fliesse. Man
kann vielleicht auch eine andere Erklärung versuchen, wird
aber immer wieder von den a/vap^ou der Tribute ausgehen
müssen. Wir könnten uns nun unter der Epochenbezeichnung
TipwTY) und SeuTepa aTuap^rj auf den Theorenlisten etwa solche
Tributnachlässe, wie sie Kirchhoff für Neapolis annimmt, vor-
stellen, so dass die fraglichen Worte bedeuteten: ‘zu der Zeit
als zum ersten Mal [zum zweiten Mal] der thasischen Athene
die äTrap^ai der Tribute gespendet wurden’. Man kann viel-
leicht auch die Tribute selbst verstehen und verschiedene
Schätzungen als Tvp«tyi und Ssuxspa ansehen, wie ja für Thasos
nach Ausweis der Tributlisten möglich ist. Jedenfalls müsste
der erste athenische Seebund gemeint sein und sich der be-
treffende Teil der Listen mithin auf das fünfte Jahrhundert
beziehen, da weder das nach Thrasybul benannte Zwanzigstel,
dessen Einführung bestimmt zu sein schien nach der Schlacht
von Knidos den alten Bund herzustellen (vgl. Swoboda, Athen.
Mitth. VII S. 187 und Köhler ebenda 315 ff.), noch die Bei-
träge des zweiten Seebundes solchen arcap^ou Raum lassen oder
selbst so genannt werden konnten.

Mag man aber immerhin jeden solchen Erklärungsversuch
der 7ipci>TY) und Seuxepa dexapyj] als unsicher ablehnen, die Wahr-
scheinlichkeit, dass die Oligarchie der 360 die des Jahres 411
ist, wird sich kaum abstreiten lassen. Dies zugegeben kommen
wir aber auf eine viel ältere Zeit für den Beginn dieser Theo-
renfasten, da die Listen sicher nicht mit der Zeit der Oli-
garchie beginnen. Wenn demnach auf Nr. 6 (Bechtel = 9
Miller) ein IloXuyvcoxo.; ’AyXciKpövxoc als Theore angeführt ist h
so stehe ich keinen Augenblick an, in diesem Theoren den
berühmten Maler selbst zu erkennen; eine chronologische

K Vgl. Wilamowilz, Homerische Untersuchungen S. 323,37: ‘Dass üo-
Xuyvio-os ’AyXwtpwvxo; dort stellt, ist wol noch nicht beherzigt
 
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