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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0099
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POROSSKULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

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haltenden Stein bestellt, während die übrigen Platten aus der
fehlerhaftesten löcherigsten Porosart, die es giebt, gemacht
worden sind. Der Sinn für ein ausgesuchtes Material scheint
im Zusammenhang mit der Verfeinerung der Technik erst seit
der Zeit des Pisistratus, erst seit der Zeit ausgebildet worden
zu sein, als man in das marmorreiche Attika den Marmor
yon den Inseln einführte.

Die Länge des zusammenhängend erhaltenen Teiles der Tri-
tongruppe beträgt 2,44 Meter, die grösste Höhe, über dem
Rücken des Herakles, 0,80. Wie weit sich das Relief von der
Giebelwand entfernte und dass überhaupt die fast freigearbei-
tete Gruppe noch als Relief zu bezeichnen ist, lässt sich nur
mehr an einer Stelle, die hinter der höchsten Windung des
Schuppenleibes liegt, feststellen. Dort steht der Grund noch bis
auf 0,10 an. Von diesem Punkte aus, wo der Tritonleib vom
Grunde sich loslöst, bis zur erhaltenen höchsten Stelle des Re-
liefs, zur Hüfte des Herakles, beläuft sich die Erhebung auf
0,60 m, und die abgestossene rechte Seite des Herakles wird
noch darüber hinausgeragt haben. Es besteht also ein Unter-
schied von mindestens 0,20 m zwischen diesem und dem Ty-
phongiebel, dessen höchste Relieferhebung von 0,42 gewiss da
war, wo die drei Leiber des Typhon sich voreinander schoben.
Während dort der vorderste Körper kaum zur Hälfte aus dem
Reliefgrunde heraustritt, und am Rücken der beiden anderen
der Block, soweit es von unten nicht sichtbar war, stehen ge-
blieben ist. hat man den Leib des Triton rundum ausgearbei-
tet und nur an wenigen den Blicken entzogenen Stellen, wie
an der oben bezeicbneten und an der rechten Schulter des Tri-
ton eine Verbindung gelassen. Die Einzelausführung, die Aus-
arbeitung der Schuppen und die Bemalung ist an der Rück-
seite unterblieben, doch aber ist noch am erhaltenen Nacken
des Triton, wenn auch nur roh, der linke Arm des Herakles,
der sich hier herüber legte, angegeben worden.

Der langhin gedehnte, mächtig sich entwickelnde Körper
des Seedämon ist da, wo über dem Schuppenleibe die mensch-
liche Brust sitzt, plötzlich im rechten Winkel nach vorn ge-
 
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