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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0102

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POROSSKULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

riss schon wieder aufwärts seht und die Möglichkeit einer

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dritten Erhebung durch die rasche Abnahme der Schuppen
sehr unwahrscheinlich wird.

Das nicht anpassende zweite Bruchstück des Schuppenleibes
enthält die aufliegende Spitze der Schwanzflosse, deren zusam-
menfliessende Streifen in seiner rechten Hälfte unverkennbar
sind. Merkwürdiger Weise hängt aber hier an der Skulptur
noch ein Stück der Giebelumrahmung (h. 0,22). Dies Stück
hat eine wagerechte Unterfläche, welche nicht sichtbar war,
denn es sind an ihr noch die einzelnen groben Schnitte des
Instrumentes, mit welchem der Stein hergerichtet wurde, steh-
en gelassen, während seine jedenfalls sichtbare Vorderfläche
dieselbe saubere Glättung zeigt, welche die sonstigen Archi-
tekturglieder aus Poros an ihren Aussenseiten haben. Ein Gei-
son kann das Stück seiner Form nach nicht gewesen sein.
Seine Erklärung verdanke ich Dörpfeld. Eine Stufe von 0,22
Höhe war zwischen Geison und Skulpturen eingeschoben, so
dass das Giebelfeld besser übersehen werden konnte, eine Vor-
richtung. für welche an anderen Bauten Parallelen vorhanden
sind, deren Erörterung Dörpfeld am besten überlassen bleibt.
Hier am Ende des Giebels hat man aus demselben Stein diese
Basis und die Skulpturen seihst gearbeitet. Das gleiche Ver-
fahren lässt sich auch bei anderen Gebäuden der Burg nach-
weisen. So umfasst ähnlich das Eckstück eines wagerechten
Giebelgeisons aus Poros ausser dem schmalen Geison den
Zwickel eines blaubemalten Giebelfeldes und an einem zwei-
ten Giebelzwickel, der die einfache Endigung eines im blauen
Grunde ausgesparten Ornamentes enthält, hat wenigstens ur-
sprünglich oben und unten Architektur angesessen1. Die her-
angezogenen Stücke erklären auch den Ansatz, welcher in un-
serem Giebel links von der Schwanzflosse sich befindet: da
die Bildhauerarbeit hier zu Ende war, so liess man den Stein
stehen und richtete ihn nur sauber her, um vermutlich noch
ein Ornament in die Ecke hineinzumalen.

1 Das erste im Neuen Museum unter den Archilekturfragmenlen h. 0,35,
das zweite im Zimmer des Typhon auf dem Regal.
 
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