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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0103

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POROSSKULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

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Es erübrigt vom Triton, abgesehen von den Bruchstücken
cler Arme und Hände, noch das Stück von Hals und Nacken,
welches, obwohl nirgends Bruch auf Bruch anpasst, dennoch
bei seiner augenfälligen Zugehörigkeit auch im Original mit
der grossen Gruppe verbunden worden ist. An der Brust und
am Rücken laufen die Linien von beiden Teilen zusammen
und jeden Zweifel beseitigt die Spur des Armes, der sich um
den Nacken herumgelegt hat, so wie wir ihn der Haltung des
Herakles nach erwarten müssen. Wie an den übrigen Figuren
dieser Giebel treten auch am Triton die Schlüsselbeine stark
hervor 1.

Um zur Gestalt des Herakles überzugehen, so hatte dieser,
soweit sich aus dem zusammenhängend erhaltenen Teile der
Gruppe erkennen lässt, heran kriechend sich über den Meer-
greis geworfen, sein bei der Schulter abgebrochener linker Arm
umschlang den Nacken des Gegners. Der rechte Arm fehlt
mit der ganzen rechten Seite der Brust, ebenso der grösste
Teil des Halses und der Kopf. Während der linke Fuss mit al-
ler Kraft gegen den Boden gestemmt ist, damit nicht allein
die Umklammerung der Arme sondern auch die andringende
Brust immer stärker den Feind presse, ist die Bewegung des
rechten Beines, dessen Knie und grosse Zehe aufliegen, min-
der lebendig in die Handlung gezogen. Wenigstens malt es die
Anstrengung des Kampfes besser, wenn das ausgestreckte Bein
des Ringers nur auf den Zehen ruht, eine Haltung, in welcher
Herakles mehrfach auf schwarzfigurigen Vasen z. B. gegen
den nemeischen Löwen dargestellt ist2. Schon der Fries von
Assos hat beim Ringen mit dem Triton dieses vollendetere

' Ausserdem sind vom Schuppenleibe des Triton noch 5 Splitter von 5-15
cm Länge erhalten, welche im Neuen Museum auf bewahrt werden; ein
sechster, im Schrank der Porosbruehstücke in der al'Oousa Taupou, passt in
die Lücke links von der ersten Rückenflosse.

2 Vgl.Furlwängler inRoscher’s Mythologischem Lexikon IS.2197.Schwarz-
figurig Musee Dlacas XXVII, Gerhard, Auserlesene Vasenbilder XC1I, rotfi-
gurig Monumenti VI 272 und des Euphronios Herakles gegen Antaios Mo-
numenti, annali e^bulletino 1855 S.-38= Oonze, Verlegeblälter V Taf. 4,
 
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