Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

DOI Heft:
[Heft 2]
DOI Artikel:
Judeich, Walther: Iasos
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0153
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IASOS

143

gleichen; von anderen Beispielen,die ihrer Entstehung nach jün-
ger oder nicht datirbar, oder mir nicht aus eigener Anschau-
ung bekannt sind, ganz abgesehen.

Auf die hellenistische oder vorhellenistische Zeit führt auch
der nächst der Stadtmauer am besten erhaltene und am mei-
sten hervorragende Bau (vgl. Texier a. 0. 138. 634) das Thea-
ter, das genau dieselbe Bauart wie die ältesten Teile der Um-
fassuno’smauer zernt und nur massiv aufgeführt ist: schon Te-
vier setzte es ohne nähere Begründung in das IV oder V Jahr-
hundert1. Das Theater ist nicht gross (vgl. den Plan hei Te-
xier Taf. 143. 144), vollständig dem geringen Umfang der
Stadt entsprechend, und lässt dadurch auf eine einheitliche
Neuschöpfung der Stadt schliessen.

Wir haben hier offenbar die Stadt vor uns, von der Poly-
bios, Strabon und Stephanos von Byzanz sprechen2. Der von
Polybios auf 10 Stadien (rund 1800 m) angegebene Umfang
der Stadt stimmt zwar nicht mit der S. 139 anueuebenen Mes-
sung von rund 2400 m., aber dagegen ist zu erinnern, dass der
nördliche Lauf der Mauer sich verändert hat, und dass bei
Polybios wahrscheinlich eine angenäherte Schätzung vorliegt:
schliesslich ist auch bei dem Abschreiten eines Mauernnus von
2400 m ein Irrtum von 100 m und mehr nicht ausueschlossen.

Aber ist diese hellenistische Stadt auch dieselbe, welche als
dorische Colonie gegründet später unter dem Einfluss Milets,
wo sie Hülfe gegen die Karer suchte, ionisirt wurde und in
den attischen Tributlisten erscheint (Hicks a. O. 83)?

1 Freilich lassen sich auch hier wie bei der Stadtmauer verschiedene Bau-
perioden scheiden (vgl. Ross, Kleinasien und Deutschland S. 120). Die da-
ran angebrachten Inschriften beginnen erst in der hellenistischen Zeit (Le-
Bas-Waddinglon, Asie Mineure 252-299, bes. 267 = C'. I. G. 2681), was aber
natürlich gegen eine frühere Entstehung des Baues selbst nichts beweist.

2 Polyb. XVI 12,1 ... 1] 8s rav Uass'wv tio'Xi; xstxat psv etu rrje; ’Aala; Iv tm
xo'X~w tw psxacju xstpevw xou xrj; MiXrjafa; IIo<j£i8lou xat xrje; MuvSt'wv teoXswc; izpors-
ayopsuops'vw . . . Ttapä 8s xot; TiXetcrcot.; BapyuXirjxrxw auvwvupw; xat; Tispl xöv puy_dv
auxoS TroXsatv ixxtapsvai;. 2 .... xo 8s psysOo; xrjs teoXsw; saxi 8s'xa axa8ia.

Strab. XIV 658 . . slx’ ’laao; stcI vrjaw xstxai Trpoaxsips'vr) X7) 7)7isipw- ’iyzi 8s Xi-
p.sva xxX.

Steph. Byz. u, ”Iaao; . . ev opwvupw V7]'acp xsipsv7j.
 
Annotationen