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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Mordtmann, Johannes Heinrich: Zur Epigraphik von Kleinasien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0170
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ZUR EPIGRAPHIK VON KLEINASIEN

monachus oscitans, hier mit Unrecht zum Sündenbock ge-
macht wird; seine Vorlage trug sicherlich

etvsxcv icTopyr/? Sobcpucri pupoyEva,
eivsr.sv iGTopyvit; wie in der eben behandelten Inschrift.

Diese seltsame Form reiht sich andern Beispielen von Wör-
tern namentlich Eigennamen an, in denen den Doppelkonso-
nanten ex...<7-, ctt zur Erleichterung der Aussprache ein unor-
ganisches t, bez. nach itacistischer Ansprache, ei vorgesclila-
gen wird. Ich habe mir folgende Formen notirt.

’lcr/cupvou für E'/jjgvo’j, Inschrift aus der Nähe von Antiochia
Pisidiae im Journ. of Hell. Studies IV 23 ff. Z. 27 u. 71;
'Id/üjgvo«; Arch. Epigr. Mitth. aus Österreich VII 185 N. 55
(aus Pessinus).

’I<j77aT3tX7)<; ='Ü7iaTa77)(;, Inschrift aus Oturak hei Apollonia
Journ. of Hell. Stud. a. a. 0. S. 419 N. 33 (vom Heraus-
geber missverstanden).

’IcTE©avov Perrot Explor. S. 123 111 Z. 4; ’laTE^avtwv Ar-
chäol. Epigr. Mittheil. VIII S. 194 N. 4 aus Baris Pisidiae
= Eua.yys7.. SyoV) üsp. E* 1884/85 S. 24 N. 242.

IcTparicoTou Journ. of Hell. Studies IV 23 ff. Z. 17.

An Substantiven ist mir ausser iaropyk nur noch AttjAtj vor-
gekommen (Eüayy. SyoX'O 1. c. S. 51 N. ux.6' und vermut-
lich daHrJXri in der zu Anfang behandelten Inschrift1).

Diese fehlerhafte Aussprache herrschte also in Phrygien und
Pisidien und steht vielleicht im Zusammenhänge mit den dort
bis in die späteren Zeiten gesprochenen einheimischen Spra-
chen ; noch heute sollen die dortigen Dialekte die gleiche Ei-
gentümlichkeit aufweisen, worauf indess kein grosses Gewicht
zu legen ist.

In den semitischen Sprachen wird bekanntlich den mit sk,
sp, st, x, ps anlautenden Fremdwörtern, wenn sie nicht sonst
mundgerecht zu machen sind (wie z. B. lat. strata arabisch

1 [Vgl. ausserdem ’ia-rfXr, oben XIII S. 258,77, E’.cjOrjXTj S. 267, 118 und im
allgemeinen S. 260].
 
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