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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Meier, Paul J.: Gladiatorenrelief des Museums zu Triest
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0173
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GLADIATORENRELIEF DES MUSEUMS ZU TRIEST

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mehr vollständig erhalten; doch ist hier schwerlich mehr dar-
gestellt gewesen, als die linke Rampe, von der nur noch das
obere Stück sichtbar ist. Es führen nämlich von rechts und
links steile Rampen, die, wie es scheint, von einem Balken-
gefüge gestützt werden, auf ein Podium, welches gleichfalls
von Balken getragen wird. Oben befindet sich, dem Beschauer
zugewendet, ein Gladiator in der Rüstung der retiarii. In der
Linken hält er Dreizack und Dolch, die linke Schulter schützt
der galerus, um die Hüften ist der von einem Gürtel gehal-
tene, oben ausgezackte Schurz gelegt, dessen einer Zipfel vorn
herunterfällt, der Kopf ist nach links gedreht, die Rechte zum
Zeichen der erbetenen missio erhoben.

Betreffs des undeutlichen Gegenstandes zwischen den Füssen
hatte ich vermutet, es könnte darunter vielleicht das Netz, das
nur selten auf bildlichen Darstellungen erhalten ist, zu er-
kennen sein. Indessen schreibt mir Herr Pervanoglu, es möch-
ten vielmehr Blumen und Früchte gemeint sein, deren Bedeu-
tung an dieser Stelle mir freilich völlig unklar ist. Von rechts
her sucht der Gegner, dessen Bewaffnung den secutor erken-
nen lässt, auf das Podium zu steigen. Der linke Arm mit dem
grossen, gewölbten Schild, von viereckiger Gestalt und mit
einem Buckel versehen, ist vorgestreckt, die Rechte hält ein
Schwert. Den Kopf deckt ein fest anliegender Helm mit Krempe
und runder crista, das linke Bein die samnitische Schiene,
die Lenden der Schurz, über welchen hinten, gleichfalls vom
Gürtel gehalten, ein viereckiges, oft nachgewiesenes, aber noch
nicht erklärtes Stück herabhängt. Im Eifer des Kampfes sucht
der Fechter auf seinen Gegner einzudringen, obwohl dieser,
da er die Entscheidung des Volkes bez. des Spielgebers anruft,
dem weiteren Kampfe entrückt ist. Über dem secutor steht
der Name MAPISKo^, rechts vom Kopfe des retiarius
KP I TOS. Vermutlich ist Letzteres jedoch nicht für sich zu
nehmen, sondern mit dem Rest eines A links von der Hand
der Gladiators zu verbinden und etwa zu 'Ayopjocxpixo? zu er-
gänzen. Unter dem Boden des Podiums ist die Inschrift AH E-
AY©H | — | AOYAO Y angebracht.
 
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