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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Dörpfeld, Wilhelm: Metrologische Beiträge, 5, Das äginäisch-attische Mass-System
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0187
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METROLOGISCHE BEITRAEGE

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hat in seiner Metrologie einen solchen Betrag für die grosse
babylonische Elle angenommen. Neuerdings bat auch C. F. Leh-
mann (Verh. der Berliner Anthrop. Gesellschaft 1889, S. 310)
die babylonische Elle auf 0.550 bis 0,555m bestimmt und dar-
aus auch den perpto? nriyyi; des Herodot zu 0,49111 berechnet.
Dies Zusammentreffen der von verschiedenen Grundlagen aus-
gehenden Untersuchungen ist eine wertvolle Bestätigung für
die Richtigkeit unserer Darlegungen.

Auf das Verhältniss des äginäisch - attischen Fusses zu den
anderen Fussmassen des Altertums und auf die äginäischen
Hohlmasse und Gewichte hier näher einzugehen, verbietet der
mangelnde Raum. Es sei nur noch kurz daraufhingewiesen,
dass wir in dem auf dem Längenfusse von 0,328m aufgebau-
ten Mass-System wohl ohne Zweifel die von Pheidon im VI1.
oder VIII. Jahrhundert eingeführten oder wenigstens geordne-
ten Masse zu erkennen haben. Die Beträge der einzelnen pliei-
donischen Masse waren folgende:

Längenmass: Fuss = 0,328“; Elle = 0,492“;

Flächenmass: Plethron von 100 Fussen im Quadrat = 32,8™
im Quadrat = 1076 n“.

Hohlmass : Cubus von 0,328 “ = Metretes von 35,3 Liter.

Gewicht: Wassergewicht dieses Cubus = Talent von 35,3

Klg.

VI. Das griechische Stadion.

Bekanntlich stimmt die Grösse des Stadion, dessen sich Ile-
rodot, Thukydides und andere griechische Schriftsteller bei
Entfernungsangaben bedienen, durchaus nicht zu demjenigen
Stadion, welches man als das 600fache des attischen Fusses
früher auf 600x0,308“= 185“ festgesetzt hatte. Die Stadien
der Schriftsteller sind offenbar kleiner srewesen ; so bestimmt
F. Hultsch (Metrol. S. 54) auf Grund älterer und eigener Be-
 
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