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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Wolters, Paul: Kriegerstatue aus Delos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0199

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KRIEGERSTATUE AUS DELOS

189

ter zu bestimmen gesucht; auch Kavvadias, der bei dem Funde
gegenwärtig war, hat diese Ähnlichkeit empfunden und aus-
gesprochen (KaTdcXoyo? tou KsvTptxoÖ Mo’jceio’j 1 28), wobei zu-
gleich beide, besonders aber Kavvadias, auf die Verwandtschaft
pergamenischer Kunstwerke hinweisen. Und ich glaube diese
letztere Ansicht verdient den Vorzug.

Doch es kann überflüssig erscheinen, durch stilistische Ver-
gleiche einem Kunstwerk seine Stellung anzuweisen, wenn
seine Entstehungszeit so gut bekannt ist, wie es bei diesem
der Fall scheint. Gleichzeitig mit der Statue wurde eine Basis
gefunden, die man für zugehörig hält, und welche die Künst-
lerinschrift ’Ayacria«; Mrj^ocpAou ’Ecpecriog stcoisi trägt. Für die
Thätigkeit dieses Agasias ist aber durch die Inschrift Bulletin
1887 S. 269,33 (die höchst wahrscheinliche Ergänzung des
Namens als richtig angenommen) in Verbindung mit der da-
selbst 1884 S. 126 veröffentlichten das Jahr 97 v. Cli. (Ar-
chon Prokies) gesichert, und auf dieselbe Epoche führen die
Ehrenstatuen des C. Billienus und des Q. Pompeius Rufu-s
(Löwy, Inschriften 287. 289), so dass für Vermutungen wei-
ter kein Raum zu sein scheint. Aber es bleiben einige Schwie-
rigkeiten übrig, die eine erneute Untersuchung verlangen.

Die Inschrift der Basis, welche unsere Statue getragen hätte
(Löwy 290. C. I. L. 111 Supplementum S. 1307, 724 i) lau-
tet .... um Alex and reue Italic ei quei fuere .... \ virtut\is
beneficique ergo. Zu demselben Monument zieht Homolle eine
andere Inschrift . . . ttu ol ev ’A7sEa,v<lpsG . . . ot dtper^? xai. eüep-
yeoria? . . . Aber man muss zugeben, dass es der zweiten In-
schrift an bezeichnenden Ausdrücken fehlt, welche zu dieser
Annahme zwingen ; die durchaus nicht allein stehende Erwäh-
nung Alexandria’s genügt dazu nicht. Und äusserlich stim-
men die Steine nicht genügend überein, wie ich auf Grund
der freundlichen Mitteilungen B. Graef’s behaupten kann. Ich
be gnüge mich, darauf hinzuweisen, dass die lateinische In-
schrift auf einem 0,m23 hohen, an der ganzen Vorderfläche
gleichmässig glatten Blocke steht, während der andere unten
einen besonderen Rand trägt und eine Höhe von 0,m30 hat.
 
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