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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Wolters, Paul: Altattischer Grabstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0234

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224

MISCELLEN

Altattischer Grabstein.

* T

E

V

E


E

1 ^ |

^ A

A

0

h

A

T

O *

D

1

*

T C

O


A + O

a b

Die beiden vorstehenden Inschriften befinden sich auf den
zwei Seiten einer etwa 0,10 dicken Platte von pentelischem
Marmor, die vor Kurzem im nordöstlichen Teile der jetzigen
Stadt Athen zum Vorschein gekommen ist. Das erhaltene Stück,
das in jeder Richtung etwa 0,23 misst, ist ringsum gebrochen,
nur an einer Seite, in der vorstehenden Abschrift durch eine
senkrechte Linie angedeutet, ist der ursprüngliche, völlig glatte
Rand erhalten; dass aber beide Inschriften oben und unten
vollständig sind, lehrt der freie Raum der sich darüber und
darunter befindet.

Man ist auf den ersten Blick geneigt, beide Inschriften des
Steines verbindend zu lesen SttAy) eluJ. Gocvövroq ’AptcrTogcz^ou.
Aber abgesehen davon, dass dann in jeder Zeile wenigstens
ein Buchstabe irrig doppelt geschrieben sein müsste, und der
Zusatz des kahlen Gavovto? mindestens seltsam wäre, macht
diese Annahme der Umstand unmöglich, dass die Schrift bei-
der Seiten merkliche Unterschiede aufweist. Die von b ist die
sorgfältigere und elegantere, die Buchstaben sind kleiner (0,03)
als die von ci (0,045), die Zeilen sind von wagerechten Linien
eingefasst. Wir dürfen also die beiden Inschriften nicht einmal
für völlig gleichzeitig halten. Aber das wird richtig bleiben,
dass der Text beider Inschriften ziemlich gleichlautend gewe-
sen ist. Es scheint mir einleuchtend, dass wir hier einen Grab-
stein vor uns haben, der für zwei Glieder derselben Familie
gedient hat; zuerst war nur die sorgfältigere Inschrift b vor-
handen, nachher wurde dann noch der Name des später ver-
storbenen, wie so oft, in weniger sorgfältiger Schrift eingetra-
 
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