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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0237
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MISGELLEN

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Oberbau aus Luftziegeln, da sind auch jüngere Mauern, die
ganz aus mehr oder minder grossen Steinen mit Lehmmörtel
bestehen und da sind endlich römische Mauern aus opus in-
certu m und aus regelmässigen Quadern. Besonders gut erhal-
ten ist ein Stück der östlichen Burgmauer der zweiten Stadt
(auf Plan VII in ‘Troja’ mit roter Farbe bezeichnet). Die fast
4m starke Mauer hat ein Fundament und einen niedrigen
Sockel aus Bruchsteinen und Lehm. Der obere Teil, aus Luft-
ziegeln erbaut, ist 2 bis 3 Meter hoch erhalten und trägt noch
seinen alten Putz. Im Inneren der Mauer befanden sich starke
Holzbalken, durch deren Verbrennung bei der Zerstörung der
Stadt die Ziegel teils durch den Qualm schwarz geworden,
teils vollkommen gebrannt sind. An der Aussenseite stehen
noch jetzt mehrere Türme in regelmässigen Abständen von
etwa 10 Metern und springen etwa 2m vor die Mauerlinie vor.
Es ist beachtenswert, dass in dieser Epoche sich nur auf der-
jenigen Seite der Burg Türme befinden, wo dieselbe nur durch
eine niedrige Terrainfalte von dem anstossenden Plateau ge-
schieden war, und wo demnach der Feind bequem an die
Mauer selbst herankommen konnte. Auf den übrigen Seiten
stand die Mauer am oberen Rande des steil abfallenden Hü-
gels. Die Angreifer konnten hier schwerer an die Ziegelmauer
herankommen, und Flankirungstürme waren daher weniger
notwendig.

Zu den zwrei verschiedenen Burgmauern der zweiten Stadt,
welche auf Plan VII in ‘Troja’ schwarz und rot bezeichnet
sind, ist noch eine dritte hinzugekommen, deren Unterbau aus
Stein mit vorspringenden Türmen an der Südseite der Burg
noch gut erhalten ist. Man sieht demnach, wie die Pergamos
zur Zeit der zweiten Ansiedler zweimal nach Süden erweitert
worden ist.

Eine grosse Mauer im Nordosten der Burg (BC auf Plan
VII), in welcher wir früher möglicher Weise eine Mauer der
Unterstadt glaubten erkennen zu dürfen, hat sich bei weiterer
Freilegung als Rampe, als Aufgang zur Pergamos, herausge-
stellt. Die Entdeckung dieser Thatsache wird Herrn Major
 
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