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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0238

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228

MISCELLEN

Steffen verdankt. Wir suchen jetzt nach dem Thore, welches
sich am oberen Ende der Rampe befinden muss.

Im Inneren der zweiten Stadt waren nordöstlich von den
beiden grossen Gebäuden A und B, in welchen man Teile des
Königspalastes erkennen darf, mehrere Mauern erhalten, deren
Zusammenhang“ noch unbekannt war. Durch weitere Grabun-
gen haben wir jetzt festgestellt, dass auch in diesem Teile der
Burg einzelne Bauten lagen, welche fast dieselben Grundrisse
hatten wie die Gebäude A und B.

Ein wuchtiger Fund war die Aufdeckung zweier weiterer
Parastaden - Steine an dem Gebäude C. Während letzteres bis-
her nur vermutungsweise als Propyläon bezeichnet werden
konnte, ist diese Benennung jetzt vollkommen gesichert und
so ein weiterer Beweis für die grosse Verwandtschaft der Bau-
anlagen von Tiryns und Troja gewonnen.

Westlich von dem längst bekannten Südwest-Thor wird
ein grosses Stück der ausserhalb der Akropolis der zweiten
Stadt liegenden Erdmassen ausgegraben. Dieser Teil gehörte
später, als die Akropolis sich weiter ausgedehnt hatte, zu ihr
hinzu und enthält daher Häuser und andere Bauten der oberen
Städte. Die einzelnen Schichten werden freigelegt, vermessen
und photographirt; erst nachdem dies geschehen, werden die
unteren Schichten ausgegraben. Auf diese Weise gewinnen
wir Grundrisse aller der Gebäude, welche nach der Zerstö-
rung der zweiten Stadt über den Ruinen und Schuttmassen
derselben erbaut worden sind. Bis jetzt haben wir schon sechs
verschiedene Schichten constatirt. Die Existenz einer grossen
Anzahl übereinanderliegender Schichten, wie sie Herr Dr.
Schliemann früher schon beobachtet hatte, wird also auch hier
vollkommen bestätigt.

W enn wir an dieser Stelle bis zu den untersten Schichten
vorgedrungen sind, hoffen wir auch die Frage entscheiden zu
können, ob sich auf dieser Seite eine Unterstadt an die Per-
gamos des homerischen Troja anschloss. Möglicher Weise la-
gen aber auch hier unmittelbar vor dem Thore der Pergamos
die Königsgräber.
 
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