ZUR GESCHICHTE DES GRIECHISCHEN ALPHABETS
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Zeichen für diese Laute zu verwenden, von da an aber Schei-
dung der Wege und schliesslich Entlehnung eines Zeichens
aus dem Osten für den Westen.
Die Ordnung der neuen Zeichen—bekanntlich (j)XY für den
Osten und X(|>Y oder (j)YX für den Westen — kann für die
Chronologie der Buchstabenentstehung schon deshalb nicht ver-
wertet werden, weil sie natürlich später sein muss als die
Festsetzung des Lautwertes. Sie ist aber unschwer zu erklä-
ren. Man konnte nämlich die vier in Fraye stehenden Laute
O
entweder so ordnen, dass zuerst die beiden Aspiraten (<p/)
kamen, dann die beiden Doppelconsonanten (£40 folgten oder
so, dass zuerst die beiden Gutturalen (-/£) kamen, dann die
beiden Labialen (©4) folgten oder umgekehrt. In der östlichen
Gruppe ordnete man nach der erst erwähnten Art, bekam also
©, y, 4, E, und da für E das alte Samech in Anwendung kam,
das seinen Platz nicht ändern konnte, behielt man schliesslich
?z4 — <4XY. Warum nicht y©[£)4 geordnet wurde, entzieht
sich als subjectiv jeder Vermutung. Ebenso ordnete man wie-
der in jenen westlichen Alphabeten, welche die Reihe E©y
aufweisen, in der Art, dass man die Aspiraten den Doppellau-
ten folgen liess, also: [4jE©y, in jenen westlichen Alphabeten
aber, welche die Reihe cpyc haben entweder nach der zweiten
Art, dass man Labiale und Gutturale zusammenstellte also
©[4]y£ oder wieder, indem man Aspiraten und Doppellaute zu
einander gab, also ©y[4]£- Immer haben die Labialen den Vor-
tritt, sei es als Gruppe der gutturalen gegenüber, sei es inner-
halb der Gruppe dem gutturalen Gliede gegenüber.
Wien, 1889.
EMIL SZANTO.
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Zeichen für diese Laute zu verwenden, von da an aber Schei-
dung der Wege und schliesslich Entlehnung eines Zeichens
aus dem Osten für den Westen.
Die Ordnung der neuen Zeichen—bekanntlich (j)XY für den
Osten und X(|>Y oder (j)YX für den Westen — kann für die
Chronologie der Buchstabenentstehung schon deshalb nicht ver-
wertet werden, weil sie natürlich später sein muss als die
Festsetzung des Lautwertes. Sie ist aber unschwer zu erklä-
ren. Man konnte nämlich die vier in Fraye stehenden Laute
O
entweder so ordnen, dass zuerst die beiden Aspiraten (<p/)
kamen, dann die beiden Doppelconsonanten (£40 folgten oder
so, dass zuerst die beiden Gutturalen (-/£) kamen, dann die
beiden Labialen (©4) folgten oder umgekehrt. In der östlichen
Gruppe ordnete man nach der erst erwähnten Art, bekam also
©, y, 4, E, und da für E das alte Samech in Anwendung kam,
das seinen Platz nicht ändern konnte, behielt man schliesslich
?z4 — <4XY. Warum nicht y©[£)4 geordnet wurde, entzieht
sich als subjectiv jeder Vermutung. Ebenso ordnete man wie-
der in jenen westlichen Alphabeten, welche die Reihe E©y
aufweisen, in der Art, dass man die Aspiraten den Doppellau-
ten folgen liess, also: [4jE©y, in jenen westlichen Alphabeten
aber, welche die Reihe cpyc haben entweder nach der zweiten
Art, dass man Labiale und Gutturale zusammenstellte also
©[4]y£ oder wieder, indem man Aspiraten und Doppellaute zu
einander gab, also ©y[4]£- Immer haben die Labialen den Vor-
tritt, sei es als Gruppe der gutturalen gegenüber, sei es inner-
halb der Gruppe dem gutturalen Gliede gegenüber.
Wien, 1889.
EMIL SZANTO.