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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Wolters, Paul: Melische Kultstatuen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0256

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MELISCHE KULTSTATUEN

Im Jahre 1861 wurden auf Melos in der Nähe des Theaters
Reste eines antiken Gebäudes, besonders ein ausgedehnter
Mosaikfassboden, und zugleich verschiedene Skulpturen ge-
funden b Auf zwei derselben möchte ich von neuem die Auf-
merksamkeit lenken, die sie trotz ihrer höchst nachlässigen
und rohen Arbeit verdienen. Es sind zwei Säulentrommeln von
0.83ra Höhe und nur wenm verschiedener Dicke1 2, die offenbar
als Gegenstücke hergerichtet sind, wenn auch über ihre ehe-
malige Aufstellung sich nichts sicheres mehr behaupten lässt.
Die Reliefdarstellungen sind in die glatte Oberfläche der ur-
sprünglich sicher anders verwendeten Säulentrommeln roh
vertieft, z. T. nur in Umrisslinien eingerissen. Die erste der-
selben (abgebildet auf S. 248) zeigt unter einem von ionischen
Säulen getragenen Rundbogen die Tvclie von Melos. Über die
Bedeutung der Figur lässt die oberhalb angebrachte Inschrift
’AyaÖv) Tu/j) MtjXou eD.s(i)<; ’AAe^avSpco xtictty) slepöv [auctcuv kei-
nen Zweifel. Tvclie in langem, hochgegürtetem Chiton und
Mantel, im Haar wie es scheint einen niedrigen Polos, stützt

1 Nach dem Bericht im duXtorcop It 1862 S. 274, der im Bulleltino 1862 8.

86 und in der Arch. Zeitung 1861 S. 234 * wiederholt ist, waren es ausser
den hier genauer zu besprechenden Reliefs eine Herme mit Inschrift (tu
jtEpiSojfiioi T7)v «pi'XavSpov Aüp7]Xtav EuTtoafav Iv ~u> lotw epyo)) und zwei

Köpfe. Die Herme ist die von Sybel 692. Heydemann 760 verzeichnete; ob
der Kopf, wie letzterer annimmt, nach Veröffentlichung des Berichtes ge-
funden wurde, der die Herme noch als kopflos nennt, oder ob einer der ge-
nannten Köpfe sich später als zugehörig herausgestellt bat, muss ich unent-
schieden lassen.

2 Die erstere hat oben 1,40 m, unten 1,46 Umfang, die andere oben 1,38,
unten 1,44. Die beiden Stücke sind von Sybel 586. 587 Kekule 377. 378
beschrieben,
 
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