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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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[Heft 3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0355

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MISCELLEN

345

sich nicht bewahrheitet. Denn der letztere Bau liegt, wie sich
jetzt zeigt ausserhalb des römischen Marktes und ausserdem
auf einem höheren Niveau. Allerdings bestand eine direkte
Verbindung zwischen dem Markt und dem Platz um den
Windeturm, denn in der östlichen Halle des Marktes ist ein
sehr gut erhaltenes dreithoriges Propylaion aufgefunden wor-
den. Dasselbe liegt nicht genau in der Axe des grossen Tlio-
res der Athena Archegetis. Wenn daher dieses letztere Thor
den Haupteingang zu dem Markte im Westen bildete, so lag
der östliche Eingang nicht in der Mitte der Ostwand; er war
entweder unsymmetrisch angeordnet oder wir dürfen weiter
nördlich noch ein zweites Thor von denselben Dimensionen
erwarten.

Die sichere Bestimmung der Lage des römischen Marktes
ist für die Topographie und Stadtgeschichte Athens von gros-
ser Bedeutung. Der alte griechische Markt Athens, die von
den Pisistratiden hergerichtete Agora, lag vermutlich unmit-
telbar am östlichen Fusse des Theseionhügels, des Kolonos.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Markt immer mehr
nach derjenigen Seite, nach welcher allein eine Vergrösserung
möglich war, erweitert. Zunächst wurde in hellenistischer
Zeit durch Attalos II etwas östlich von der alten Agora ein
neuer Platz mit einer grossen Säulenhalle angelegt. Zur Zeit
des Kaisers Augustus wurde dann der grosse römische Markt
mit dem Thore der Athena Archegetis erbaut. Und noch spä-
ter baute Hadrian etwas weiter nordöstlich das grosse Gebäude,
welches vor einigen Jahren ausgegraben worden ist und den
Abschluss der zum Markt gehörigen Bauten und Plätze bildete.

Vor dem Haupthore der alten Stadt, dem Dipylon, hat
die archäologische Gesellschaft an mehreren Stellen Ausgra-
bungen veranstaltet. Die schon früher freigelegten Festungs-
mauern und Gebäude hat man weiter gereinigt und dabei die
aus später Zeit stammenden Ufermauern des Eridanos wegge-
brochen (s. oben XIV S. 414). Die Befestigungsanlagen, wel-
che den Ausfluss des Eridanos aus der Stadt schützten, sind
dadurch zwar übersichtlicher geworden, die Gestalt des Fluss-
 
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